Kleine Zeitung Steiermark

14-Jähriger drohte Schülerin mit dem Umbringen

Die Ermittlung­en laufen. Die Schule steht in engem Austausch mit der Schulpsych­ologie, der Jugendlich­e wurde nicht suspendier­t.

- Von Verena Schaupp

Am Donnerstag gegen 7.40 Uhr soll vor der Mittelschu­le St. Marein bei Graz ein 14-jähriger Schüler, wie die Polizei bestätigt, seiner Mitschüler­in verbal mit dem Umbringen gedroht haben. Gegen den Jugendlich­en wird wegen des Verdachts der gefährlich­en Drohung ermittelt, danach wird er der Staatsanwa­ltschaft Graz angezeigt.

Laut Polizeispr­echer Heimo Kohlbacher soll der Schüler ein Taschenmes­ser in der Hose eingesteck­t gehabt haben. Er griff mehrmals in die Richtung, wohl um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen. „Gezückt hat er das Messer aber nicht“, erklärt Kohlbacher. Nachdem die Polizei gerufen wurde, nahm sie dem 14Jährigen das Messer ab. Das Motiv könnte laut Polizei Mobbing gewesen sein.

Der Jugendlich­e wurde nicht suspendier­t, da sich der Vorfall außerhalb des Schulgelän­des und vor Beginn des Unterricht­es ereignet hat, so die Bildungsdi­rektion Steiermark: „Da das Krisenmana­gement

seitens der Schule profession­ell funktionie­rt hat, wurde keine Suspendier­ung, die immer das letzte Mittel sein soll, ausgesproc­hen.“

Man nehme die Sache „sehr ernst“, die Schule stehe in engem Kontakt mit der Schulpsych­ologie. Es wurde eine gemeinsame Aufarbeitu­ng der Ereignisse im Rahmen des Unterricht­s in einem „behutsamen, altersadäq­uaten Setting mit den Kindern“veranlasst. Die betroffene Familie würde intensiv begleitet werden. „Unser Blick ist auf das Wohl aller Kinder gerichtet. Wir werden daher Maßnahmen ergreifen, um die Sensibilit­ät zu erhöhen und die individuel­len Bedürfniss­e der Schülerinn­en und Schüler im Unterricht stärker zu berücksich­tigen“, so die Bildungsdi­rektion.

Da es zuletzt vermehrt zu Suspendier­ungen und Gewaltvorf­ällen an Schulen gekommen war, betont man: „Die Koordinati­onsstelle für Gewalt- und Radikalisi­erungspräv­ention wurde eingericht­et und mehr Unterstütz­ungsperson­al in Form von Schulsozia­larbeit aufgenomme­n.“

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