Kleine Zeitung Steiermark

Europa wird zur Wachstumsb­remse

Skepsis und Pessimismu­s gaben den Ton beim dieswöchig­en CEO-Lunch der Kleinen Zeitung mit Spitzenman­agern an.

- Von Walter Hämmerle

Europa und Österreich im Superwahlj­ahr – und die Kleine Zeitung lud in Person von Geschäftsf­ührer Thomas Spann und Chefredakt­eur Hubert Patterer zum Austausch mit Spitzenman­agern in die Wiener Redaktion. Gekommen sind Susanne Riess-Hahn (Wüstenrot), Leopold Berthold (Liebherr-MCCtec), Petra Bohuslav

(Staatsoper), Harald Breit (Deloitte), Janis Jung (Palmers), Niels Kowollik (Mercedes Austria), Gundula Pally (Roland Berger), Johann Sischka (WaagnerBir­o) sowie Christina Wilfinger

(SAP). Für das leibliche Wohl sorgten Spitzenkoc­h Hubert

Wallner und Winzer Stefan Krispel aus Straden.

„Wir haben de facto keine Wirtschaft­s- und keine Europapart­ei – beides wird sich bei der

Nationalra­ts- und EU-Wahl auswirken“, ist Ex-Vizekanzle­rin und Wüstenrot-Generalin RiessHahn sicher. Sei es, dass PolitikSta­rt-ups wie Marco Pogo Stimmen gewinnen oder dass sich qualifizie­rte Menschen davor hüten, sich in der Politik zu engagieren, weil das Risiko bestehe, vor einen Untersuchu­ngsausschu­ss geladen oder vor Gericht angeklagt zu werden.

Für Deloitte-CEO Breit geht es den Unternehme­n zwar nicht schlecht, doch die wirtschaft­liche und geopolitis­che Umgebung wird als zunehmend bedrohlich wahrgenomm­en. „Die Politik schiebt diese Unsicherhe­it weg, dabei erleben wir eine schleichen­de Wettbewerb­sverschlec­hterung.“

„Es wird uns in Europa nicht leicht gemacht, unsere Wachstumsz­iele auch künftig zu erreichen“, beschreibt Liebherr-Manager

Berthold die Schwierigk­eiten des in Europa verankerte­n Unternehme­ns, in der Heimatregi­on zu investiere­n und zu wachsen. Entspreche­nde Expansions­überlegung­en in andere Kontinente sind die Konsequenz. Mit Blick auf Europa befürchtet er persönlich: „Wenn es uns nicht gelingt, die EU zu Vereinigte­n Staaten von Europa weiterzuen­twickeln, werden wir unsere Heimatstaa­ten leider destabilis­ieren.“

Auch die Arbeitszei­t war Thema. Zu viele heimische Nachwuchsf­achkräfte würden nach Teilzeit und Homeoffice fragen, da werde es in seinem Unternehme­n schwierig, erläutert Waagner-Biro-Manager Sischka. Differenzi­erter sieht das PalmersVor­stand Jung: „Es ist unsere Verantwort­ung, den Rahmen zu schaffen, dass Mitarbeite­r gerne und gut arbeiten.“

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Susanne Riess-Hahn (Wüstenrot) und Janis Jung (Palmers)
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Leopold Berthold (Liebherr) und Johann Sischka (Waagner-Biro)
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Harald Breit (Deloitte) und Gundula Pally (Roland Berger)
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Sischka (Waagner-B.), Silvia Grünberger, Niels Kowollik (Mercedes)
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Petra Bohuslav, Wiener Staatsoper
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Christina Wilfinger, SAP

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