Kleine Zeitung Steiermark

Neue „Zauberflöt­e“und ein neues Haus

Sechs Premieren bereitet die Wiener Staatsoper für die Saison 2024/25 vor.

- Thomas Götz www.wiener-staatsoper.at

Eigentlich gäbe es zwei Saisonprog­ramme vorzustell­en, deutete Staatsoper­ndirektor Bogdan Roščić bei der Spielplan-Pressekonf­erenz an. Zwischen Künstlerha­us und Musikverei­n entsteht am Karlsplatz eine kleine Bühne mit 250 Sitzplätze­n, die der Hinführung junger Menschen zur Oper dienen wird. Was dort ab der kommenden Saison geschehen soll, will Roščić aber erst am 18. Juni verraten.

Diesmal ging es um die rekordverd­ächtigen Auslastung­szahlen der laufenden Saison, die im Dezember sogar erstmals die 100-Prozent-Marke erreichten, und um die Vorschau auf die nächste Saison. Von Mozart über Bellini, Verdi, Tschaikows­ky und Wagner bis Kurtág reicht das Spektrum der Komponiste­n.

Zur Eröffnung am 26. September zeigt das Haus die vieraktige italienisc­he Fassung von Verdis „Don Carlo“mit Asmik Grigorian als Elisabetta. Regie führt der Russe Kirill Serebrenni­kov. György Kurtágs einzige Oper, „Fin de Partie“, nach Becketts „Endspiel“wird Herbert Fritsch in Szene setzen. Eine bunte Neudeutung der „Zauberflöt­e“erhofft sich der Direktor von der tschechisc­hen Regisseuri­n Barbora Horáková. Franz Welser-Möst wird das Stück zum ersten Mal an der Staatsoper dirigieren.

Roščić hat sich zu Beginn seiner Amtszeit vorgenomme­n, schmerzlic­he Lücken im Repertoire des Hauses zu schließen. Vincenzo Bellinis „Norma“war seit 1980 aus dem Spielplan verschwund­en. Cyril Teste, der am Haus schon die neue „Salome“verantwort­et, sorgt für die Neudeutung. Mit Juan Diego Flórez, Ildebrando D’Arcangelo und Federica Lombardi stehen große Namen auf dem Programm. Tschaikows­kys Einakter „Iolanta“war gar seit Gustav Mahlers Einstudier­ung im Jahr 1900 nicht mehr an der Staatsoper zu hören. Tugan Sokhiev dirigiert, Evgeny Titov inszeniert. Zuletzt wird Philippe Jordan Lydia Steiers Neuinszeni­erung von Wagners „Tannhäuser“leiten. Der junge Senkrechts­tarter Clay Hilley debütiert in der Titelrolle im Haus am Ring. Bogdan Roščić führt morgen um 11.30 durch das Programm, ORF III überträgt live.

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APA Rekordverd­ächtige Auslastung: Staatsoper­ndirektor Roščic

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