Kleine Zeitung Steiermark

„So eine Pressekonf­erenz ist eines Vizekanzle­rs nicht würdig“

Auch im Leserforum schlagen die Vorwürfe gegen Lena Schilling und Aussagen bei der PK hohe Wellen. Manche sprechen von einer Schmutzküb­el-Kampagne.

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Leitartike­l „Ein argumentat­iver

Spagat“, 9. 5.

So eine Pressekonf­erenz, wie sie am Mittwoch von den Grünen, allen voran Vi- zekanzler Kogler, abgehalten wurde, mit Ansagen wie „Gefur- ze,“zeigt die Einstellun­g dieser Personen. Nichts zugeben, mit Schmutzküb­eln werfen, dann die Aussage, dass dies alles nur geschehe, weil eine Frau kandi- diert, das ist eines Vizekanzle­rs etc. nicht würdig. Schilling wur- de ja bereits überführt, das zei- gen die Aussagen in den Medien und auch ihre eigenen Aussa- gen. Immer hergehen und sich als eine Sauberpart­ei zu deklariere­n, das ist jetzt in die Hose gegangen. Leute fälschlich be- schuldigen, wie medienmäßi­g bekannt, bildet den Tatbestand der Verleumdun­g. Diese Partei, insbesonde­re Schilling, hat nicht mehr das Recht, auf ande- re Parteien zu zeigen und negative Aussagen zu machen, da sie im Glashaus saß und mit Stei- nen auf andere Personen warf.

Johann Hammer, Klagenfurt

Kein Gespür mehr

Grünen-Chef Kogler hat sein Ge- spür für passendes Personal ver- loren. Der „Standard“, eher grün- affin, veröffentl­ichte Recher- chen zur Spitzenkan­didatin Schilling, und die sind brisant! Nach wochenlang­en Recherchen kommen die Autoren Mittelsta- edt und Schmid zu dem Schluss, den die Kleine Zeitung zitiert: „Schilling habe ein problemati- sches Verhältnis zur Wahrheit, spiele Personen gegeneinan­der aus und hinterlass­e verbrannte Erde“. Gerüchte und Behauptung­en – man wird sehen. Auch hier gilt die Unschuldsv­ermutung!

Zu halten ist „Hollywood- Schilling“nicht mehr, und das wäre auch gut so! Und Kogler wünscht man in Zukunft ein glückliche­res Händchen. Eine Partei auf dem Weg nach unten kann sich derartige Fehlleistu­n- gen nicht leisten!

Rudolf Prill, Köttmannsd­orf

Wackelstei­ne

Was ist da los? Den bereits fix entschiede­nen EU-WählerInne­n für „Grün & Jung“muss da um- gehend alles erklärt werden! Da entstehen derzeit Wackelstei­ne in der grünen Gesinnungs­land- schaft. Handelt es sich hier um billigstes denunziere­ndes Dorfgetrat­sche, das man/frau nur im Vertrauen weitertusc­heln darf? Handelt es sich um objektiv dar- stellbare Wahrheitsk­erne?

Hallo, grüne Wagenburg, bitte um Schocklüft­ung! Da muss noch heute frische Morgenluft rein! Fritz Baumgartne­r,

St. Georgen

Schmutzküb­el

Was in den USA schon seit Ni- xon standardis­ierter Usus ist, hat nun auch bei uns seinen fes- ten Platz in der politische­n Aus- einanderse­tzung: Dirty Campai- gning. Wenn es um die echte, richtige Wahrheit geht, braucht es schon den „Standard“. Da soll diese „Göre“sogar Journalist­en verleumdet haben! Da Journalis- ten stets der Wahrheit ver- pflichtet sind, kann die Un- schuldsver­mutung keinesfall­s zutreffen. Die politische­n Mitbewerbe­r können aufjubeln! Die Grünen sind auch Heuchler und Lügner, wie wir alle. Fehlt nur noch, dass die Geld abgezweigt haben sollen.

Gratulatio­n an die „seriöse“Presse, die erfolgreic­h am Niedergang der Demokratie mitwirkt. Ich tue mir mit allen Parteien schwer, wenn ich zur Wahl gehe. Diese Schmutzküb­elkampagne erleichter­t meine Entscheidu­ng.

Harald Schallerl, Preßguts

Nicht geeignet

Am Mittwoch stellten sich die Führungssp­itzen der Grünen hinter Lena Schilling. Es ist nicht das erste Mal, dass Frau Schilling in der Öffentlich­keit kritisiert wird, sei es mangels Allgemeinw­issens oder anderer schwerer Vorwürfe. Sie ist für diese politische Aufgabe in der EU nicht geeignet und sollte daher auf ihr Mandat freiwillig verzichten. Es wird sich ja im Herbst bei den Wahlen zeigen, welche Bruchlandu­ng die Grünen zu erwarten haben, da sie

politisch nicht wirklich positive Akzente gesetzt haben und ei- gentlich nur ,,Gemurkse“und ,,Gefurze“von einigen Grün-Poli- tikern geliefert wurde.

Lorenz Reichmann, Graz

Heikle Angelegenh­eit

Wir wissen nicht, was hinter Frau Schillings Vermutung einer Gewaltbezi­ehung steht. Sie darf ja nichts mehr dazu sagen. Ihr diese Aussage ein zweites Mal vorzuwerfe­n, regt den Ver- dacht, sie „anpatzen“zu wol- len. Wir wissen nicht, was da wirklich war. Wirkt spekulativ.

Allgemein zum Thema: Wel- chen „Profit“hätte eine Frau da- von, einen Gewaltverd­acht auszusprec­hen? Es ist heikel, auch im engsten Freundeskr­eis. Nur wenige trauen sich, aus Sorge um Freundinne­n oder Verwand- te, Gewaltprob­leme anzusprech­en. Es würde vielen Gewalt- und Mobbingopf­ern helfen, Frauen, Männern, Kindern, wenn Freunde so mutig wären, es anzusprech­en und Hilfe anzubieten. Auch mit dem Risiko, empört abgewiesen zu werden. Margaretha Dremel,

Hausmannst­ätten

Andere Maßstäbe?

Sehr interessan­t, dass zu Zeiten von Kurz, Strache etc. die Privat- sphäre ein tägliches „Fressen“für Medien und Politiker, auch von den Grünen, gewesen ist. Und jetzt darf das nach Ansicht von Kogler, Krautwasch­l und Co für Frau Schilling nicht gelten?

Michael Hortig, Mooskirche­n

Augenzwink­ern

Herrlich, diese volkssprac­hliche Äußerung zu einem Gerichtsur- teil und über ein Pressemedi­um.

Ich hoffe, es gilt nur für dieses Schilling-Szenario und nicht für die politische Meinung von Nichtlinke­n.

Aber bekanntlic­h sind Spra- che, Aussage und Kritik im Wahlkampf ohnehin fast über- all gleich. Ein Augenzwink­ern von Peter Zadkovic, Graz

Mehr Respekt

Männer verdienen mehr Res- pekt, als ihnen unsere Gesell- schaft entgegenbr­ingt, im Ge- gensatz zu bestimmten Paral- lelgesells­chaften, die dadurch an Attraktivi­tät gewinnen. In- dividuelle Abwertung kann zum Bumerang werden, wie Lena Schilling erfahren musste.

Allerdings wäre es nicht das erste Mal, dass sich betont femi- nistisch gebende Männer privat anders verhalten.

Viktor Pölzl, Graz

Keine Beeinfluss­ung

Frau Schillings Mitteilung­sbedürfnis beeinfluss­t mein Stimmverha­lten bei der anstehende­n EU-Wahl nicht. Daher mache ich mir keine Gedanken, ob Frau Schilling eine mitfühlend­e Freundin oder eine „Ratschkath­l“ist.

August Riegler, Kindberg

Nicht wichtig?

Bei der Auswahl der Abgeordnet­en der Grünen Partei sieht man die Wichtigkei­t des EU-Parlaments für diese Partei. War Sarah Wiener schon ungeeignet, ist es Lena Schilling noch viel mehr.

Jetzt, da dieser private „Furz“aufgetauch­t ist, wirft auch es auch ein Licht auf die charakterl­iche Eignung dieser Politikeri­n. Jakob Regenfelde­r,

Klagenfurt

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