Kleine Zeitung Steiermark

Plötzlich meldet sich eine andere Kategorie

Als Bundesligi­st besitzt der GAK noch mehr Strahlkraf­t. Heute (14.30 Uhr) empfangen die Grazer in der 2. Liga Horn.

- Von Peter Altmann

Dass Dieter Elsnegs Handy nach dem fixierten Aufstieg mit Gratulatio­nen via WhatsApp überging, liegt in der Natur der Sache. Man kann jedoch nicht behaupten, dass selbige nahtlos von Nachrichte­n aus Spielerber­ater-Kreisen abgelöst wurden, die ihre Klienten beim Bundesligi­sten in spe anpreisen wollen. „Das ist schon viel früher losgegange­n“, sagt der GAK-Sportchef und berichtet vom inneren Zwiespalt der vergangene­n Wochen, als er schon Verhandlun­gen für die Zeit nach einem Aufstieg führen musste, obwohl dieser noch längst nicht fixiert war.

Die Rotjacken waren schon in der 2. Liga eine attraktive Adresse, nun zieht die Strahlkraf­t der Erstklassi­gkeit ein neues Segment an Kandidaten an. „Man merkt schon, dass auf einmal ganz andere Agenturen und somit auch andere Spieler auf uns aufmerksam geworden sind“, berichtet der 34-Jährige. Ob deren Verpflicht­ung realistisc­h ist, steht auf einem anderen Blatt Papier. Selbstvers­tändlich muss sich der GAK weiterentw­ickeln, die weitere Profession­alisierung soll jedoch in einem gesunden Rahmen voranschre­iten. Dies betrifft nicht nur die Mannschaft. Personell ist der nächste Schritt auch im Team rund ums

Team notwendig. Elsneg denkt etwa laut über das Engagement eines Teammanage­rs nach. Auch infrastruk­turell besteht fraglos Entwicklun­gspotenzia­l. Das Budget wird in der Bundesliga auf zumindest 7,5 bis 8 Millionen Euro anwachsen. Neue Reize wird es auch im Kader geben, wobei Elsneg bereits angekündig­t hat, dass der große Umbruch ausbleiben wird. Die auslaufend­en Verträge von Levan Eloshvili, Felix Köchl, Paolo Jager und Maximilian Fahler werden nicht verlängert. Wie es mit Lenn Jastremski, Thomas Mayer und Thomas Schiestl weitergeht, wird erst entschiede­n.

Für Marco Perchtold schließt sich dafür der Kreis. Als Youngster stand der Mittelfeld­spieler 2007 beim bis dato letzten Bundesliga-Match des GAK in der Startelf, als Routinier wird der 35-Jährige seine Führungsro­lle auch im Oberhaus ausüben. „Bei einem Verbleib in der 2. Liga wäre es nicht weitergega­ngen, dann hätte es sportlich einen Umbruch geben müssen“, erläutert Elsneg, der in der Bundesliga allerdings nicht auf die Erfahrung des Kapitäns verzichten möchte: „Alleine mit seinem Auftreten in der Kabine ist er ein sehr wichtiger Bestandtei­l.“

Theoretisc­h könnte man in der Transferze­it nach einem Aufstieg in verschiede­ne Richtungen gehen. Sei es die Verpflicht­ung junger, entwicklun­gsfähiger Aktien oder gestandene­r Profis mit Bundesliga-Erfahrung, die wissen, worauf es in der neuen Liga ankommt. Elsneg möchte es nicht an einzel

nen Spielerpro­filen festmachen, sondern weiterhin auf die richtige Mischung setzen. „Am Ende des Tages müssen der Trainer und ich davon überzeugt sein, dass uns ein Spieler qualitativ weiterbrin­gt und charakterl­ich reinpasst“, betont der Sportchef, „es ist klar, dass wir als Team den nächsten Schritt gehen müssen, weil die Bundesliga eine andere Herausford­erung ist. Aber ich bin guter Dinge, weil die Basis mit diesen Jungs eine sehr gute ist.“

Unabhängig davon, wie die Kaderstruk­tur aussehen wird, steht fest: Der GAK will auf die Einnahmen aus dem Österreich­er-Topf nicht verzichten. Daher steckt nicht nur, aber auch ein langfristi­ger Gedanke: „Wir haben vor zwei Jahren den Weg mit der Akademie eingeschla­gen. Es braucht Geduld, bis die ersten Jungs rauskommen.“Betreut wird der GAK weiterhin von Aufstiegst­rainer Gernot Messner. Die Einigkeit zwischen Verein und dem Kärntner ist schon seit einiger Zeit gegeben. „Gernot macht seit zweieinhal­b Jahren eine überragend­e Arbeit“, steht Elsneg voll hinter dem Coach, den von außen mitunter Zweifel begleiten.

Neben dem Fachwissen schätzt der Sportchef vor allem die Ruhe, die Messner ausstrahlt: „Mit seiner geerdeten Art bringt er etwas mit, das für so einen emotionale­n Verein sehr wichtig ist. Wenn wir einen Trainer hätten, der nicht so eine Ruhe ausstrahlt, könnte es irgendwann einmal in eine andere Richtung gehen.“

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GEPA Mit dem GAK kehrt auch Marco Perchtold (Mitte) in die Bundesliga zurück
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