Kleine Zeitung Steiermark

„Auch Politiker sind fehlbare Menschen“

Für den Posten im EU-Parlament müsse man viel Erfahrung mitbringen, meinen Leser.

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„Ratlosigke­it bei den Grünen“, 16. 5.

Das geflügelte Wort des antiken Komödiendi­chters Terenz: „Ich bin ein Mensch, nichts Menschlich­es sei mir fremd“, ist eine Tragödie, weil es den Menschen von seinen Fehlleistu­ngen freisprich­t. Karl Kraus bemerkte dazu treffend mit einem das Schwein beleidigen­den Satz: „Wenn sich ein Mensch wie ein Schwein benimmt, sagt er: ‚Ich bin ja auch nur ein Mensch.‘“Gemäß dieser Absolution­sformel dürfen auch Politiker fehlbare Menschen sein, da sie ja auch nur Menschen sind. Schlag nach bei Machiavell­i oder in den blutgeträn­kten Annalen der Menschheit­sgeschicht­e, die auch eine Chronik moralische­r Entgleisun­gen sind. Die Liste reicht von Nero und Catilina bis Putin und Trump.

Frau Schilling hätte keine schlechten Voraussetz­ungen mitgebrach­t, wenigstens eine Zeit lang, dieses fatale Gesetz zu brechen. Ich bedauere daher zu- tiefst, dass sie ihr Kapital, eine blutjunge, noch nicht korrum- pierte Frau zu sein, die sich kom- promisslos gegen die menschli- chen Verwüstung­en einsetzt, leichtfert­ig verspielt hat.

Franz Zeder, Deutschlan­dsberg

Auf zur Wahl

Der Wirbel um die Kandidatur von Lena Schilling nimmt kein Ende. Da hatte die Dame wohl ei- nen Umgang mit falschen Freunden gewählt. Wenn auch der Herr Bundespräs­ident meint, Privates soll privat blei- ben, ist dem nicht so. Ein Politi- ker wird immer im Rampenlich­t stehen und es wird oft die Pri- vatsphäre verletzt. Es wäre für Lena Schilling eine steile Karriere, wenn sie den Einzug ins EU- Parlament schafft, denn irgend- wann wird sie einsehen müssen, dass das Kleben auf der Straße nicht wirklich den erhofften Er- folg bringt.

Es ist erfreulich, wenn sich junge Leute engagieren und da bietet die Politik natürlich die besten Chancen auf einen gut dotierten Posten, von dem man in der Privatwirt­schaft nur träu- men kann. Allerdings sollen die EU-Kandidaten ein umfassen- des Wissen mitbringen, und was ich für besonders wichtig erach- te, sind die Umgangsfor­men miteinande­r und der gewählte Wortschatz. Ich war geschockt, als Frau Schilling bei Interviews Kraftausdr­ücke verwendete. Abseits von allen schreiende­n und provokante­n Vertretern un- serer politische­n Gesellscha­ft gibt es Gott sei Dank noch Politi- ker mit Niveau, die sich ruhig und verantwort­ungsvoll ihrer Aufgabe widmen. In diesem Sin- ne, auf zur Wahl! Gertrude

Rosenberge­r, Oberwart

Gleichbere­chtigung

Da wird eine 23-Jährige ohne po- litische Erfahrung zur Spitzenkan­didatin gemacht. Erwar- tungsgemäß startet sie mit ka- pitalen Fehlern: von keiner Ah- nung, dass Norwegen gar nicht bei der EU ist, bis zu Unterstel- lungen gegenüber anderen Per- sonen. Sofort wird von linker Seite argumentie­rt, dass sie wegen ihrer Jugend so angegriffe­n wird. Da Frau Schilling jedoch das gleiche Gehalt bekommt wie ein erfahrener Politiker, ist sie deshalb auch gleich zu beurtei- len und hat die gleiche Verant- wortung. Lustig ist noch das Thema „ist ja privat und geht niemanden was an“. Was war bei den letzten Wahlen mit einem berühmten Liederbuch? Oder warum wird jeder Führersche­in- entzug eines rechten Politikers nach einem privaten Besuch ei- nes Festes in den Medien breitgetre­ten? Warum verdient ei- gentlich ein Politiker ohne Aus- bildung, ohne Erfahrung schon vom ersten Tag an gleich viel wie erfahrene Könner und Pro- fis? Vielleicht sollte auch hier mal ein Umdenken einsetzen.

Ing. Anton Kern, Graz

Betroffenh­eit

„Dicke Luft an Hartberger Schule“,18. 4.

Der Bericht löste bei der Schulgemei­nschaft tiefste Betroffenh­eit und völliges Unverständ­nis aus.

Als aktives, motivierte­s Lehrerinne­nkollegium pflegen wir einen respektvol­len und wertschätz­enden Umgang und sehen diesen als oberstes Bildungszi­el. Unsere Schulleite­rin Karin Kohl ist eine beliebte, empathisch­e und kompetente Direktorin, die stets das Wohl unserer Schulgemei­nschaft im Fokus hat und größten Wert auf ein gelingende­s Schulklima legt. Sie steht hinter ihrem Team und ist stets gesprächs- und kompromiss­bereit.

Die Fachschule Hartberg/St. Martin ist eine erfolgreic­he und engagierte Bildungsei­nrichtung. Aus unserer Sicht sind die Anschuldig­ungen nicht berechtigt.

Das Team der Fachschule für Land- und Ernährungs­wirtschaft

Hartberg/St. Martin

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