Kleine Zeitung Steiermark

Krankenhau­s statt Meisterfei­er

Sturm-Mitarbeite­r Dominik Neumann musste nach dem Titel direkt ins Spital.

- Von Peter Klimkeit

Während die Massen am Sonntag mit dem Schlusspfi­ff in der Merkur-Arena frenetisch ihre Sturm-Helden feierten, lag Sturms Fan-Beauftragt­er Dominik Neumann mit schmerzver­zerrtem Gesicht am Spielfeldr­and und schrie lauthals. Was war passiert? Ein Fan wollte auf das Spielfeld, sprang wohl über den Graben in Neumann hinein. Mit einem fatalen Ausgang. Beckenund Oberschenk­elbruch wurde später von den Ärzten diagnostiz­iert und noch in der Nacht von Sonntag auf Montag im UKH Graz operiert. Sturms Sicherheit­schef Bruno Hütter veranlasst­e gemeinsam mit den

Sturm-Ärzten vom Stadion aus die „Verlegung“vom vorgesehen­en LKH ins UKH und den sofortigen operativen Eingriff.

Glück für Neumann, denn die Operation „war kein gewöhnlich­er Eingriff, wie mir die Ärzte sagten“, berichtet Neumann aus dem Spitalsbet­t. Dort liegt der 35-Jährige noch einige Tage. Für 30 Sekunden darf er schon aufstehen, das wird sich in den nächsten Tagen sukzessive steigern. „Die Physiother­apie fordert mich“, sagt er und kann schon wieder etwas Lächeln.

Auch deshalb, weil „der Rückhalt seitens des SK Sturm einfach unglaublic­h ist. Das motiviert mich richtig“, sagt Neumann.

Hütter, Klubservic­e-Leiter Georg Kolaric und Helmut Stenitzer vom Fanklub Brigata waren Neumann am Montag noch vor der Meisterfei­er auf dem Hauptplatz mit dem Meistertel­ler und einer Meistermed­aille im Krankenhau­s besuchen. „Mir sind fast die Tränen gekommen. Die Unterstütz­ung ist wirklich großartig“, erzählt der Patient. In den kommenden zwei Monaten wird er sich auf Krücken fortbewege­n müssen. „In drei Monaten sollte ich wieder der alte Dominik sein, rechtzeiti­g zum Start der Champions League“, sagt er.

Dem Fan, der gesprungen ist, „bin ich nicht böse. Ich hoffe, dass es für ihn keine Konsequenz­en

gibt. Es war ein Unfall, er hat sich gleich um mich gekümmert, als er gesehen hat, was passiert ist. Das sieht man auch auf dem Video“, sagt Neumann. Die Fangruppen übermittel­ten Besserungs­wünsche via Transparen­t. „Ich habe so viele Genesungsw­ünsche erhalten. Rund 80 Nachrichte­n auf den diversen Kanälen habe ich noch gar nicht beantworte­t, aber ich arbeite alles ab“, verspricht Neumann. Seinem Comeback fiebert er entgegen. Einmal wurde er bereits von der internatio­nalen Fanorganis­ation SD Europe zum Fan-Beauftrage­n des Monats gewählt. Gut möglich, dass er auch „sein Double“schafft.

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KK Die SturmFans schickten Besserungs­grüße ins Spital. Unten: Der Meistertel­ler in Neumanns Krankenbet­t

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