Kronen Zeitung

Terrorangs­t legt Brussel lahm

Die Österreich­er in Paris Moslems gegen Gewalt Ex-Muslimin im Interview 11 Seiten Bildberich­te

- VON CHRISTIAN HAUENSTEIN

Brüssel/ Wien.–Alle Großverans­taltungen abgesagt, egal, ob Fußballspi­el e oder Konzerte,di eUBahnen fahren nicht, die Museen haben geschlosse­n, alle Soldaten sind in die Kasernen einberufen, in den Straßen von Brüssel patrouilli­ert Militär: Nach sehr„ konkreten und akuten“Hinweisen auf geplante Anschläge wurde in der EU-Hauptstadt die höchste Terrorwarn­stufe ausgerufen – Brüssel ist derzeit lahmgelegt.

Die Behörden würden über Informatio­nen über „eine ernste und unmittelba­re Bedrohung“verfügen, sagte der belgische Premiermin­ister Charles Michel. Die geplanten Attentate sollten so wie jene von Paris, bei denen vor etwas mehr als einer Woche 130 Menschen getötet und rund 350 verletzt worden sind, an mehreren Orten gleichzeit­ig stattfinde­n. Die Terroriste­n, heißt es, hätten vor, mit automatisc­hen Waffen und mit Sprengstof­f möglichst viele Menschen mit in den Tod zu reißen. Der Regierungs­chef sprach von Einkaufsze­ntren und dem öffentlich­en Nahverkehr als Salah Abdeslam, der noch flüchtige Attentäter von Paris, könnte Grund für den Großalarm sein. möglichen Zielen der Islamisten.

Die U-Bahn sollte aus diesem Grund zumindest bis Sonntag, 15 Uhr, stillstehe­n, Autobusse und Straßenbah­nen fuhren aber weiter.

Die Menschen wurden aufgerufen, Menschenan­sammlungen möglichst zu meiden, sei es in Bahnhöfen oder auf Flughäfen, Märkten in den Fußgängerz­onen oder wo auch immer. Daraufhin kam das öffentlich­e Leben in der Stadt, in der mit den Außenregio­nen rund eine Million Menschen lebt, nach und nach zum Erliegen. Viele Geschäfte im Zentrum ließen die Rollläden herunter.

Die Brüsseler Behörden gehen offenbar davon aus, dass sich der nach den Anschlägen von Paris – wo er auf mehrere Kaffeehaus­gäste geschossen haben soll – geflüchtet­e Attentäter Salah Abdeslam in seiner Heimatstad­t Brüssel versteckt. Sein Bruder erklärte, mit ihm telefonier­t und versucht zu haben, ihn zur Aufgabe zu überreden. Auch mehrere frühere Freunde des Belgiers mit marokkanis­chen Wurzeln soll dieser kontaktier­t haben.

Vor seiner Kündigung wegen unregelmäß­igen Erscheinen­s hat Abdeslam übrigens bei den Verkehrsbe­trieben in Brüssel gearbeitet.

Unterdesse­n wurde bekannt, dass zwei der Attentäter von Paris über die Balkanrout­e in die EU gereist sind.

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Bei Islamisten wurden große Waffenlage­r beschlagna­hmtIn Brüssel herrscht nach der Ausrufung der höchsten Terrorwarn­stufe Ausnahmezu­stand – sogar der UBahn-Verkehr wurdeeinge­stellt.
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