Terrorangst legt Brussel lahm
Die Österreicher in Paris Moslems gegen Gewalt Ex-Muslimin im Interview 11 Seiten Bildberichte
Brüssel/ Wien.–Alle Großveranstaltungen abgesagt, egal, ob Fußballspiel e oder Konzerte,di eUBahnen fahren nicht, die Museen haben geschlossen, alle Soldaten sind in die Kasernen einberufen, in den Straßen von Brüssel patrouilliert Militär: Nach sehr„ konkreten und akuten“Hinweisen auf geplante Anschläge wurde in der EU-Hauptstadt die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen – Brüssel ist derzeit lahmgelegt.
Die Behörden würden über Informationen über „eine ernste und unmittelbare Bedrohung“verfügen, sagte der belgische Premierminister Charles Michel. Die geplanten Attentate sollten so wie jene von Paris, bei denen vor etwas mehr als einer Woche 130 Menschen getötet und rund 350 verletzt worden sind, an mehreren Orten gleichzeitig stattfinden. Die Terroristen, heißt es, hätten vor, mit automatischen Waffen und mit Sprengstoff möglichst viele Menschen mit in den Tod zu reißen. Der Regierungschef sprach von Einkaufszentren und dem öffentlichen Nahverkehr als Salah Abdeslam, der noch flüchtige Attentäter von Paris, könnte Grund für den Großalarm sein. möglichen Zielen der Islamisten.
Die U-Bahn sollte aus diesem Grund zumindest bis Sonntag, 15 Uhr, stillstehen, Autobusse und Straßenbahnen fuhren aber weiter.
Die Menschen wurden aufgerufen, Menschenansammlungen möglichst zu meiden, sei es in Bahnhöfen oder auf Flughäfen, Märkten in den Fußgängerzonen oder wo auch immer. Daraufhin kam das öffentliche Leben in der Stadt, in der mit den Außenregionen rund eine Million Menschen lebt, nach und nach zum Erliegen. Viele Geschäfte im Zentrum ließen die Rollläden herunter.
Die Brüsseler Behörden gehen offenbar davon aus, dass sich der nach den Anschlägen von Paris – wo er auf mehrere Kaffeehausgäste geschossen haben soll – geflüchtete Attentäter Salah Abdeslam in seiner Heimatstadt Brüssel versteckt. Sein Bruder erklärte, mit ihm telefoniert und versucht zu haben, ihn zur Aufgabe zu überreden. Auch mehrere frühere Freunde des Belgiers mit marokkanischen Wurzeln soll dieser kontaktiert haben.
Vor seiner Kündigung wegen unregelmäßigen Erscheinens hat Abdeslam übrigens bei den Verkehrsbetrieben in Brüssel gearbeitet.
Unterdessen wurde bekannt, dass zwei der Attentäter von Paris über die Balkanroute in die EU gereist sind.