„Rekord von Maier ist mir wichtig“
In Klingenthal startet Superadler Gregor Schlierenzauer in seine zehnte Weltcupsaison. Nach einer schwierigen Saison will der Rekordflieger in seinem Jubiläumswinter zu alter Klasse finden
Mit dem WeltcupAuftakt in Klingenthal kehrt der erfolgreichste Skisprung-Trainer der Welt in das Geschehen zurück. Knapp zwei Jahre nach dem unsanften Abgang beim österreichischen Skiverband arbeitet Alexander Pointner als Berater für den bulgarischen Springer Vladimir Zografski.
Für den 44-jährigen Innsbrucker ist der Job ein Sprung in die Nor- Gregor Schlierenzauer will wieder die Siegerfaust ballen. Es grünt so grün in Klingenthal. Der Veranstalter bringt nur mit riesigem Aufwand die Wettkämpfe über die Bühne. Verspürst du bei diesem Wetter Lust aufs Skispringen? Den Winterbeginn stelle ich mir anders vor. Die richtige Stimmung wird dann nächste Woche mit Finnland kommen. Dort liegt schon Schnee.
Mit knapp 26 Jahren startest du in der VogtlandArena schon in deine zehnte Weltcupsaison . . .
„Es ist in erster Linie ein großes Privileg. Zehn Jahre Weltcup ist schon etwas Besonderes, das hat nicht jeder. Ich freue mich wirklich, wenn es jetzt losgeht.“
Im Vorjahr war die Freude nur mit Silber bei der WM groß. Sonst war viel Kampf um Krampf dabei . . .
Ich hatte einfach nie das Gefühl, dass ich hätte versuchen können, einen draufzusetzen. Die Saison ist aber wertvoller, als wenn man von Sieg zu Sieg springt. Ich habe meine Persönlichkeit weiterentwickelt.
Wie willst du dieses Gefühl zurückholen?
Nach der Analyse mit dem Trainern war klar: Ich mache einen Neustart. Ich bin auf jene 20-Meter-Schanze zurück, auf der ich das Springen gelernt habe. Ich habe auch mit neuen Konditionstrainern gearbeitet, um neue Reize zu setzen.
Im Oktober hast du in Hinzenbach das Finale im Sommer-GP gewonnen. Was erwartest du dir vom Auftakt?
Teilweise bin ich aber noch nicht am Punkt. Mit Material und Technik ist wie in der Formel 1. Der beste Fahrer beißt sich ohne gescheites Auto die Zähne aus.
Du hast schon alle Skisprung-Trophäen daheim liegen. Was treibt dich an?
Mein großes Ziel ist die Konstanz. Ich glaube, das ist einfach das Größte, was man als Athlet erreichen kann. Von Anfang bis zum Ende eine Topkonstanz zu haben. Tournee und Weltcup reizen mich darum am meisten. Und Rekorde? Die nächste Herausforderung ist Hermann Maier mit 54 Weltcupsiegen. Dieser Rekord ist mir wichtig, würde mir sehr viel bedeuten.