FIFA fordert Sanktionen gegen Platini und Blatter
Schlussbericht empfiehlt Strafen gegen beide Präsidenten Entscheidungsgewalt liegt bei rechtsprechender Kammer „Kaiser“Franz sorgt in der DFB-Affäre für Kopfschütteln
Jetzt wird es für Joseph Blatter und Michel Platini richtig ernst. Denn die Untersuchungskammer der FIFA-Ethikkomission hat ihren Schlussbericht vorgelegt und darin Sanktionen gegen die beiden Funktionäre gefordert. Für Platini könnte dies das Ende seiner Hoffnungen auf den Posten als FIFA-Präsident bedeuten.
Bereits am 7. Oktober waren Blatter und Platini von der Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes für 90 Tage suspendiert worden. Doch verglichen mit dem, was dem Schweizer und dem Franzosen jetzt droht, könnte dies nur eine harmlose Ouvertüre gewesen sein.
Denn die Untersuchungskammer der Ethikkommission hat ihren Schlussbericht zu der Causa, in der es um eine Zahlung von zwei Millionen Franken geht, die Blatter 2011 an Platini geleistet hat, fertiggestellt und Sanktionen gefordert. Was genau in diesem Dokument festgehalten wird, drang nicht an die Öffentlichkeit. „Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes und im Sinne der Unschuldsvermutung“gebe die Untersuchungskammer keine Einzelheiten zu den Berichten und den geforderten Sanktionen bekannt, hieß es.
Das Urteil liegt in Händen der rechtsprechenden Kammer unter Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert. Allein die Forderung ist aber schon ein Rückschlag für Platinis Kandidatur als FIFA-Boss. Und die Ära Sepp Blatter dürfte endgültig vorbei sein.
Naiver Beckenbauer
Freitag hatte es auch eine neue Entwicklung im DFBSkandal gegeben. In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“hatte Franz Beckenbauer erstmals über seine Rolle in der WM-Affäre gesprochen. Und für Kopfschütteln gesorgt. „Ich habe immer alles einfach unterschrieben“, erklärte er, wie seine Unterschrift unter den Vertrag mit Jack Warner gekommen sei. Eine Einstellung, die im besten Fall naiv zu nennen ist.