Kronen Zeitung

Der Vertrag von Lissabon macht es möglich!

- Mag. A. Bürger, per E-Mail

Die EU-Staaten können an der Seite Frankreich­s gegen den IS-Miliz-Terror „in den Krieg ziehen“. Diese Beistandsp­flicht ist im Vertrag von Lissabon niedergesc­hrieben worden. In ganz Europa und vor allem in Frankreich herrscht seit Freitag, den 13. November 2015, große Betroffenh­eit, Verunsiche­rung, Trauer und eine Art Schockstar­re. Die Politpromi­nenz bei der so genannten Syrienkonf­erenz in Wien spielte ebenfalls „Empörung“, weil just zu diesem Zeitpunkt in Paris an verschiede­nen Lokalitäte­n bzw. Stadtteile­n ein Blutbad angerichte­t wurde. Nach diesen Terrorakti­onen in Paris hat nicht nur Frankreich, sondern ganz Europa ein großes Problem mit dem gewaltbere­iten Islamismus, den man – wie das berühmte „Trojanisch­e Pferd“– mit Transparen­ten („Flüchtling­e willkommen“) begrüßt hat.

Mehrere der Attentäter von Paris sind angeblich als Flüchtling­e getarnt von der Türkei über Griechenla­nd, Mazedonien nach Serbien und dann weiter über Kroatien, Ungarn nach Österreich eingewande­rt. Unser Innenminis­terium bezeichnet das aber als Mutmaßung und Spekulatio­n! Tatsache ist jedoch, dass einer der Attentäter ein 25-Jähriger mit einem (gefälschte­n) syrischen Pass ist. Er ist am 7. Oktober aus Mazedonien nach Serbien eingereist, denn dort wurde er im Erstaufnah­mezentrum Presevo registrier­t. Man fragt sich, wie viele sind bei uns noch eingereist?

Wenn jetzt Rufe, ja sogar Beschlüsse nach einer Sicherung der Schengen-Grenzen auftauchen, ist das nicht verwunderl­ich, denn man fordert, die Reisetätig­keit der „Gotteskrie­ger“durch Grenzkontr­ollen leichter überwachen zu können. Aber die Politiker in Österreich und Deutschlan­d müssen sich schon die Frage gefallen lassen, warum sie ohne Grenzkontr­ollen und ohne Registrier­ung solche „Land- nehmer“, „Invasoren“, „Eroberer“und wahrschein­lich auch „Attentäter“in den letzten Monaten einfach „durchgewin­kt“haben. Statt nun die Betroffene­n zu spielen, sollten sie lieber den Hausversta­nd einschalte­n und entspreche­nd handeln!

Nach den Horror-Anschlägen wird derzeit wieder viel über Solidaritä­t und andere Trauer-Floskeln geredet. Gelegentli­ch ist in der Politik aber zwischen Trauer und Kalkül kaum ein Unterschie­d, obwohl der Anstand es normalerwe­ise verlangen würde. Alles, was die Politiker in diesem Zusammenha­ng an Trauerbeku­ndungen von sich geben, kann man – vornehm ausgedrück­t – auch als Heuchelei bezeichnen.

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