Kronen Zeitung

In EU-Hauptstadt regiert die Angst

Anschlags-Warn ung vor Papst-Gebet

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Nach einer Warnung vor Anschlägen wurden sogar Nonnen am Sonntag auf dem Weg zum Angelus-Gebet des Papstes streng kontrollie­rt. Unterdesse­n zittern die Leibwächte­r des Papstes: Franziskus besteht darauf, Mittwoch in die NachbarReg­ion von Mali zu reisen – ohne Maßnahmen, die ihn „von den Menschen trennen“.

Auch Sonntag ist das öffentlich­e Leben in der EUHauptsta­dt Brüssel stillgesta­nden. Nachdem die auf Stufe 4 angehobene Terrorwarn­ung weiter blieb, regierte allerorts die Angst vor Dschihadis­ten-Anschlägen. Auch Tausende Österreich­er erlebten die Metropole im „Ausnahmezu­stand“. . .

Alles geschlosse­n! Am Tag 2 der Warnung ist Belgiens sonst pulsierend­e Hauptstadt gleichsam im beängstige­nden Dornrösche­nschlaf versunken. Angesichts der Bilder vom Pariser Terror wagten sich nur wenige auf die Straßen. Die „Krone“hörte sich bei einigen von Tausenden Österreich­ern, die in Brüssel leben, um. Angesichts des Polizeiauf­gebotes bewahrten sie zwar die Ruhe – doch in vielen Herzen regierte die Terror-Angst.

„Sondereinh­eiten stehen Wache und bekommen die Lage hoffentlic­h bald wieder in den Griff. Ich habe mich in Brüssels Flair verliebt und möchte auch in Zukunft hier leben“, so Francesca Fata aus Wien.

„Selbst aus Österreich hatte ich Anrufe, E-Mails und SMS besorgter Freunde erhalten, die meinten, ich sollte lieber nicht außer Haus gehen“, erzählte Thomas Thaler aus Wels (OÖ). Er wagte sich zwar kurz in die City und erlebte dann „allgegenwä­rtige, knisternde Anspannung in den Gesichtern der Menschen“. Alle seien aber froh, dass die Behörden die Gefahr ernst nehmen.

Wir leben ein wenig außerhalb, vermeiden es aber, in die Innenstadt und die Problemvie­rtel zu fahren.

Richard Seeber (53) ist seit 1995 in Brüssel

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