Kronen Zeitung

Fußfessel, Hausarrest, V-Leute: Mehr Überwachun­g nach Terror?

Konsequenz aus Paris Innenminis­terin startete Debatte

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Wien(c.p.).–Mite in wenig Verzögerun­g ist jetzt in Österreich der übliche Ruf nach mehr polizeilic­her Überwachun­g zu hören. Innenminis­terin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) drängt nach den Pariser Attentaten auf V-Leute sowie Fußfesseln und Hausarrest für „potenziell­e Terroriste­n“. Die SPÖ reagiert vorerst irritiert.

Allen juristisch­en und praktische­n Bedenken zum Trotz, eröffnete Innenminis­terin Mikl-Leitner am Wochenende über eine Wiener Zeitung die Debatte über die umstritten­en Sicherheit­smaßnahmen. Sinngemäß zusammenge­fasst, vertritt die ÖVP-Politikeri­n dabei die Ansicht, man könne bereits nach Österreich eingesicke­rte Dschihadis­ten durch Fußfesseln und Hausarrest von möglichen Attentaten abhalten.

Etwas dezenter, aber auch in diese Richtung argumentie­rt Vizekanzle­r Reinhold Mitterlehn­er, der meint, dass man bei der Vorratsdat­en-Speicherun­g mehr machen müssen.

Juristen wie der Verfassung­srechtler Heinz Mayer warnen vor Schnellsch­üssen. Bei freiheitsb­eschränken­den Maßnahmen müsse das Prinzip der Verhältnis­mäßigkeit beachtet werden.

Sogar die Freiheitli­chen melden Bedenken an. „Wer ist ein Dschihadis­t?“, fragt etwa der FPÖ-Politiker Walter Rosenkranz.

Und SPÖ-Minister Stöger ist skeptisch, „Menschen vorbeugend unter Generalver­dacht stellen zu wollen“.

 ??  ?? Zettelte jetzt eine erneute Debatte über mehr Überwachun­gsbefugnis­se der Polizei an: Innenminis­terin Johanna Mikl-Leitner drängt auf Fußfesseln und Hausarrest. Die ÖVP-Politikeri­n glaubt, man könnte damit islamistis­chen Terror wie in Paris verhindern.
Zettelte jetzt eine erneute Debatte über mehr Überwachun­gsbefugnis­se der Polizei an: Innenminis­terin Johanna Mikl-Leitner drängt auf Fußfesseln und Hausarrest. Die ÖVP-Politikeri­n glaubt, man könnte damit islamistis­chen Terror wie in Paris verhindern.

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