Kronen Zeitung

Eine heiße Empfehlung

Ex-Austria-Coach Gager half mit, dass Spiridonov­ic gegen Violett traf

- Hannes Steiner

Austrias Trainer Thorsten Fink lachte gequält, als er bei der Pressekonf­erenz auf Admiras Last-Minute-Torschütze­n Srdjan Spiridonov­ic angesproch­en wurde: „Ich habe gehört, dass er bei uns war – da sieht man, dass die Austria eine gute Nachwuchsa­usbildung hat.“Eher Galgenhumo­r.

Was Fink nicht weiß: Die ersten sieben Jahre seines fußballeri­schen Daseins hatte der kleine Wirbelwind bei Rapid verbracht, ehe er 2009 an den Verteilerk­reis wechselte. Als ein Verspreche­n für die Zukunft, das es bis in die Champions League geschafft hatte, ehe ihm ein Disput mit Trainer Nenad Bjelica 2013 zum Verhängnis wurde. „Da lief vieles unfair ab, mehr möchte ich dazu nicht sagen.“Er ließ lieber sein Tor sprechen. Aufsitzer, nahezu ansatzlos mit 95 km/h – ein Stich ins violette Herz. „Speedys“erster Bundesliga-Treffer nach sieben Partien in Violett und acht für die Admira. Nach dem Rauswurf bei der Austria wurde Spiridonov­ic, der seinen Körper mit Kickboxen stählt, als verlorenes Talent abgestempe­lt. Vicenza und Messina in Italien sollten ihn auffangen. Klappte nicht. „Zu wenige Einsätze, ich bin in diesem Jahr aber als Mensch gereift“, sagt der 22-Jährige heute.

Dass ihn Admiras Trainer Oliver Lederer im August in die Südstadt holte, hatte einen interessan­ten Hintergrun­d. Ausgerechn­et Herbert Gager, einst Bjelicas Nachfolger als Austria-Coach, gab nämlich die finale Empfehlung ab. „Ich hatte ihn schon länger auf dem Radar, hole mir aber gerne zusätzlich­e Informatio­nen ein“, schmunzelt Lederer.

Auch ihm blieb nicht verborgen, dass „Speedy“das Tor gegen den Ex-Klub erzwingen wollte. „Da hat der Trainer nicht Unrecht. Ich spüre, dass es aufwärts geht, aber es ist noch viel mehr drinnen.“Klingt fast nach einer Drohung . . .

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