Mit „Foxes“greift
Nach 17 Jahren ist ein Österreicher wieder Erster in der Premier League: „Leicester ist zwar nur ein kleiner Klub, aber sehr professionell und familiär“
Christian Fuchs passt schon vom Namen her ideal zu einem Klub, der nach seinem Wappentier den Spitznamen „The Foxes“führt. Als er im Juli mit Leicester im steirischen Bad Radkersburg auf Trainingslager war, hätte er nie gedacht, vier Monate später Tabellenführer der Premier League zu sein. Nur eine Niederlage in 13 Runden, daheim 2:5 gegen Arsenal. Letzte Saison galt Leicester nach 30 Runden als so gut wie abgestiegen – dann begann der Siegeszug! „Saisonübergreifend von 22 Spielen nur zwei verloren, das ist Qualität und Teamgeist“, behauptet Fuchs.
Mit dem 3:0 in Newcasle eroberte Leicester erstmals Rang eins, Fuchs als erster Österreicher seit Alex Manninger 1998 mit Arsenal. Der war Backup für Englands Teamkeeper David Seaman. Dennoch wurde der Salzburger einmal Spieler des Monats. Nach einem 1:0 bei Manchester United, Samstag trifft auch Fuchs auf Manchester United. Duell Erster gegen Zweiter. Manninger wurde in dieser Saison Meister. Fuchs auch? Da muss er lachen. Für den „Krone“-Fußballer des Jahres empfiehlt er sich bereits durch Platz eins.
Noch ein weiter Weg sei das: „Wir trafen erst einmal auf einen Spitzenklub.“Bis Jahresende warten Manchester United, Chelsea, Liverpool und Manchester City. Bei Leicester spielten früher mit Peter Shilton und Gary Lineker große englische Namen. Jetzt staunen alle über Goalgetter Jamie Vardy, mit 28 ein Spätzünder, Keeper Kaspar Schmeichel, Sohn der dänischen Legende, den Algerier Riyad Mahrez, torgefährlichster Mittelfeldspieler der Liga, sowie die 31-jährigen Innenverteidiger Wes Morgan und Robert Huth.
Der Deutsche kam von Stoke, Marko Arnautovic sagte Fuchs: „Der ist ein Tier.“Der Teamkapitän bestätigt das, schwärmt von Leicester als kleinem Klub, aber sehr professionell, zugleich familiär: „Jeder fühlt sich wohl, genießt es, gibt Vollgas.“Trainer Claudio Ranieri war noch nie Meister. Nach Siegen ohne Gegentor lud er bisher die Spieler auf eine Pizza ein. Als Fuchs dies auch Samstag forderte, gab es Lasagne . . .