Sturmangriff auf IS-Stadt Ramadi
Der Kalifen-„Staat“in Syrien und Irak verlor 2015 14% seines Territoriums
Bagdad. – Von den USA neu aufgerüstet und ausgebildet, hat die irakische (und damit schiitische) Regierungsarmee mit der Großoffensive gegen den IS-Staat begonnen. Erster Schritt ist der Sturmangriff auf die ISHochburg Ramadi nahe Bagdad. Schon im April hatte die Armee die Stadt Tikrit dem IS entrissen.
Der IS kontrolliert in Syrien und im Irak noch immer riesige Gebiete. Allerdings mussten die Extremisten in diesem Jahr schmerzhafte Niederlagen einstecken. Ihr Expansionsdrang ist vorerst gebremst.
Das Herrschaftsgebiet der Dschihadisten schrumpfte von Januar bis Anfang Dezember um etwa 14 Prozent, wie der militärische Branchendienst „IHS Jane’s Conflict Monitor“schätzt. Das entspricht etwa der Flä-
che Tschechiens. Vor allem kurdische Einheiten eroberten im Norden Syriens entlang der Grenze zur Türkei viel Territorium zurück. Auch Iraks Armee konnte den IS mithilfe der US-geführten internationalen Koalition zurückdrängen.
Am Dienstag begann ein neuer Vorstoß: Irakische Truppen starteten einen Sturmangriff auf das Zentrum der strategisch wichtigen Provinzmetropole Ramadi. Die Armee habe den Fluss Euphrat überquert und sei in zwei Innenstadtviertel vorgedrungen, erklärte ein Militärsprecher.
Der IS hatte Ramadi im Mai eingenommen. Das war einer der größten Erfolge der Extremisten in diesem Jahr. Mithilfe von Luftangriffen der US-geführten internationalen Koalition versucht die irakische Armee seit Monaten, die Stadt zurückzuerobern.
In seinen „besten Zeiten“hatte der IS die Armee einfach überrannt. Die Soldaten flohen in Panik und ließen dem IS Unmengen an US-Rüstungsgütern zurück. Bei der Eroberung von Mossul fielen dem Kalifen in der Zentralbank eine halbe Milliarden Dollar in die Hände.