O Tannenbaum
Ein heilsamer weihnachtlicher Weggefährte
Auf der Suche nach einem edlen Material, das sich rund um den Advent und das Weihnachtsfest zum Schmücken und Dekorieren eignet, fragten viele von uns bestimmt nach Tannenreisig. So begehrt dieses auch ist, so rar ist es gleichzeitig meist zu haben. Denn seit langem hat in der Forstwirtschaft bereits die Globalisierung Platz gegriffen, was bedeutet, dass sich oft mehr Exoten in einem aufgeforsteten Revier befinden als uns und den gegenwärtigen Förstern recht ist. Die heimische Weißtanne (Abies alba) wurde vielerorts an den Rand gedrängt, weil man z. B. der Douglasie (Pseudotsuga menziesii), der Edel-Tanne (Abies procera) oder der Küstentanne (Abies grandis), mehr forstwirt- schaftliches Gewinnpotenzial zutraute als dem alteingesessenen Holzlieferanten. Mittlerweile besinnt man sich erneut auf die bodenständigen Bäume, so sehr man sich gleichzeitig für niederschlagsarme Zeiten in naher Zukunft wird rüsten müssen. Uns geht es aber heute um den Weihnachtsbaum schlechthin, die heimische Tanne. Sie ist nicht nur edel in ihrer Gestalt. Wenn manz. B. ihre Rinde anritzt, gibt sie ein wohlduftendes Harzfrei, das mankörnerweise kauen kann. Die darin enthaltenen desinfizierenden Stoffe helfen mit, dass das Zahnfleisch gestärkt wird und die Mundhöhle eine natürliche Reinigung erfährt. Ich trage gleichsam Eulen nach Athen, wenn
ich auf die bekanntenMai-Wipferl hinweise, die man schichtweise zusammen mit Zucker einlegen kann, damit daraus der geschätzte Maiwipferl-Sirup entsteht, der bei Beschwerden der Atemorgane herangezogen werden kann. Übrigens eignen sich die frisch ausgetriebenen Triebspitzen der Tanne, nachdem man sie geerntet und getrocknet hat, auch als Grundlage für einen schleimlösenden Tee. Bleiben wir jedoch beim Reisig der Tannen in ihrem gegenwärtigen Zustand. Dafällt nämlich ebenfalls eine Wohltat davon ab.