Mieter musste seine Wohnung zerstören
Auftrag der Verwalter Weil er ausgezogen ist „Typisch für Verschwendung im Gemeindebau“
Wohnungsnot, klamme Budgets, dann das: Beim Auszug musste Wilhelm M. seine ansehnliche Gemeindewohnung in Floridsdorf „verwüsten“, um sie zurückgeben zu dürfen. Dabei hätte es Nachmieter gegeben, die dort gerne eingezogen wären. Jetzt wird die 80-m2-Bleibe renoviert, auf Kosten aller anderen Bewohner der Anlage.
Im Laufe der Jahre hatte Wilhelm M. seine Wohnung am Mühlweg 43 beträchtlich aufgewertet: Der Lkw-Fahrer ersetzte auf eigene Kosten alle Türen („die alten waren total undicht“), baute ein Fußbodenheizung ein, verflieste Bad und WC. Diesen Herbst zog er mit seiner Partnerin in ein Reihenhaus.
Seine Wohnung wollte er einer fünfköpfigen österreichischen Familie überlassen: „Ohne einen Cent Ablöse.“Die Betroffenen bestätigen: „Wir wären gerne eingezogen, weil sie größer als unsere Gemeindewohnung ist.“
Abgelehnt! Die Familie erfüllte nämlich nicht alle Vergabekriterien. Dafür wurde Wilhelm M. aufgefordert, sein Domizil im „Urzustand“zurückzugeben. „Ich musste alles herausreißen. Jetzt ist die Wohnung eine komplette Baustelle. Das ist
typisch für die Geldverschwendung im Gemeindebau.“Wiener-Wohnen-Sprecherin Renate Billeth beruft sich auf die strikten gesetzlichen Vorgaben. Alle Umbauten seien einst ohne Bewilligung erfolgt. Auch die Elektrik müsse erneuert werden. „Oft sind Mieter-Umbauten zwar wohnlich, entsprechen aber nicht mehr den Raumvorgaben oder dem aktuellen Stand der Technik.“