Wir müssen stolz auf unsere Sprache sein!
Artikel über unser österreichisches Deutsch werden von „besorgter“Seite regelmäßig veröffentlicht. Der Sorge um unsere Sprache ist zuzustimmen, wiewohl die Proponenten der veröffentlichten Sorge eine andere Zielrichtung haben als ich und die meisten Österreicher. Uns geht der unnötige Gebrauch des Denglishen auf die Nerven. Da spricht ORFWrabetz von Location, statt Ort, und jetzt fürchten sich die Kids und nicht die Kinder vor dem Krampus – aber interessanterweisenichtvorden Fratzen des Halloween. Allerorts verkaufen die Geschäfte jetzt Salz, denn SALE heißt auf Italienisch so. Vor diesem Background haben wir uns an Handy gewöhnt, obwohl das in USA niemand versteht, aber klingen tut es englisch-gut. Die Wiener neigen auch dazu, ihre Aussprache und besonders ihr Kuchlbehmisch als österreichische Hochsprache zu sehen.
Die etwas westlich lebenden Österreicher können darüber nur lächeln und verwenden Tomaten und Paradeiser, Erdäpfel und Kartoffeln gleichberechtigt. Lustig war ein Erlebnis, das ich vor Jahren in der Steiermark hatte. Ich bestellte Fisolensalat und erregte damit bei dem Kellnerlehrling Verständnislosigkeit. Nach kurzer Diskussion meines Wunsches kam dann das erlösende „Ah, Bohnenschotensalat“aus seinem Mund.
Auch weiß ich, dass ich in Tirol besser Fleischkäs als Leberkäs bestelle. Und westlich des Arlbergs gelten sowieso andere Sprachsitten, man kann sich in Hochdeutsch dort aber gut verständlich machen – wie auch in Hamburg, Leipzig und Emden, dank Martin Luther! Noch eine Klarstellung: Wenn ich nach Wien komme, höre ich gern den singend-weichen Tonfall des Schönbrunner Deutschs – wenn ich in der Öffentlichkeit noch Deutsch höre . . . Es ist ja auch als Pausensprache in Wiener Schulen bei der Welcome-