„Weihnachten daheim– mein größtes Glück“
Kira Grünberg, die den Heiligen Abend im Kreise der Familie in Kematen feiern kann, spricht im Telefon-Interview mit der „Krone“über Weihnachten, ihren Freund, die Therapie, Träume und Ziele
Kira, danke für deinen Rückruf! Deine Stimme klingt gut. Wie geht’s? Wie war aktuell die Therapie in Bad Häring? Woran arbeitet ihr derzeit besonders?
Grünberg: Die Therapie war sehr anstrengend. Derzeit ist das größte Ziel, dass ich mich im Bett selbst aufsetzen kann. Das dauert aber noch eine Weile.
Du kannst Weihnachten zu Hause verbringen. Was bedeutet das für dich?
Es ist das größte Glück, im Kreise der Familie Weihnachten zu feiern. Mit meinen Eltern, meiner Schwester und den Großeltern. Mein Freund Christoph, der im Nachbarort wohnt, feiert erst mit seiner Familie und kommt, wenn es nicht zu spät ist, noch bei uns vorbei.
Wie verläuft bei euch das Weihnachtsfest?
Wenn ich dieses Jahr nach Hause komme, ist der Baum schon geschmückt. Wir bereiten am Vormittag das Essen vor. Zur Vorspeise gibt es Lachsröllchen mit Omelette, bei der Vorbereitung werde ich mithelfen. Als Hauptspeise gibt es Hirsch, zur Nachspeise Parfait. Im Übrigen nasche ich nicht zu viel Kekse, denn ich möchte meine sportliche Figur auch im Rollstuhl behalten.
Wir dürfen in der „Krone“das Bild von dir mit deinem Freund Christoph im Kölner Dom zeigen. Bist du religiös? Ich würde sagen: gläubig. Wie lange wirst du jetzt zu Hause bleiben? Und ist langfristig der Umbau im Elternhaus jetzt möglich geworden?
Ich bleibe bis zum 3. Jänner zu Hause. Im Jänner ist die Bauverhandlung, aber es schaut gut aus, dass wir einen Treppenlift bekommen und das Wohnen für mich dann dort möglich ist.
Wie lange wirst du in Bad Häring zur Therapie bleiben?
Bis Februar, Mitte März. Dann sollte ich mobil genug für die Entlassung sein.
Im Februar kehrst du zur Leichtathletik zurück, wenn du zum Stabhoch-Meeting von Weltrekordler Renaud Lavillenie nach ClermontFerrand eingeladen bist.
Darauf freue ich mich sehr, dort treffe ich Renaud wieder, der mich ja auch schon bei der Reha in Bad Häring besucht hat. Und
auch Sergej Bubka wird da sein. Das wird ein ganz lässiges Event werden!
Die Anteilnahme an deinem Schicksal ist weltweit weiterhin sehr groß . . .
Ja, das gibt mir viel Kraft. Vor allem, dass mir so viele Sportler schreiben. Das heißt, ich bin weiter ein Teil der Sportfamilie.
Du bist immer gern gereist. Was sind langfristig deine großen Reiseziele?
Ich will vor allem wieder einmal nach Singapur zurück, wo ich bei den Olympischen Jugendspielen gestartet bin. Aber das liegt noch in weiter Zukunft.
Der Labradoodle „Balu“wird dich in Zukunft als Assistenzhund begleiten. In den nächsten zwölf bis 18 Monaten wird er abwechselnd bei der Trainerin und bei dir sein.
„Balu“ist einfach so süß und hat sich eigentlich mich selbst ausgesucht. Er war der Hund aus dem Rudel, der sofort bei mir geblieben ist und immer gleich einschläft, wenn ich ihn halte. „Balu“wird mein treuer Begleiter werden und mir in meinem neuen Leben sehr helfen.