Wir siegen als Außenseiter
Prevc, Freund und Gangnes sind meine Favoriten, aber ich traue unseren Springern achten Triumph zu
Drei Saisonsiege, gelbes Trikot – Peter Prevc ist der absolute Favorit. Der Slowene ist bisher bei großen Titeln zwar der ewige Zweite, jetzt scheint er aber reif für den ersten großen Sieg zu sein. Deutschland zerbricht seit Jahren an der Tournee. Severin Freund hat aber in den vergangenen Jahren gelernt, mit Druck umzugehen. Kenneth Gangnes hat mich von den starken Norwegern am meisten beeindruckt. Für ihn spricht die Unbekümmertheit.
Ein bisschen erinnert mich die Situation ans Vorjahr, da haben auch nicht viele an die Österreicher geglaubt. Für mich haben aber Tournee-König Stefan Kraft und Michael Hayböck alle Chancen, die Superserie mit dem achten Triumph zu verlängern. Kraft wird die Weihnachtspause guttun, Hayböck klopft konstant gute Sprünge runter. Gefährliche Außenseiter sind der Norweger Johann Andre For
fang und Japans Oldboy Noriaki Kasai.
Aufpassen muss man auf Richard Freitag, den Norweger Daniel-Andre Tande und den Slowenen Domen Prevc. Der jüngere Bruder von Peter Prevc kann als „Pfeifdirnix“alle überraschen. Der
Pole Kamil Stoch hat noch nicht viel gezeigt, den polnischen Doppel-Olympiasieger darf man aber niemals abschreiben.
Ich bin echt gespannt auf das Comeback von Gregor Schlierenzauer. Ich hoffe, dass er uns mit guten Ergebnissen überrascht. Ins TourneeRampenlicht können auch der Deutsche Andi Wellinger und der Tscheche Roman Koudelka springen.
Mit Manuel Fettner und Manuel Poppinger haben wir im ÖSV-Team noch zwei Springer, die Plätze in den Top 10 schaffen können. Vielleicht sogar mehr? Simon Ammann würde sicher mehr Sterne verdienen. Dafür müssten aber die Punkterichter bei der Landung beide Augen zudrücken . . .