Was die Wiener Börse 2016 bewegt
Heuer hat sich der ATX mit einem Plus von elf Prozent (inklusive Dividenden) erfreulich entwickelt. Für 2016 setzen die Analysten an der Wiener Börse auf Immobilienaktien – wegen der niedrigen Zinsen, auf Industrieaktien – wegen des schwächeren Euros – und auf attraktive Dividendenzahler.
Während in den USA die Zinsen erstmals seit fast zehn Jahren wieder langsam steigen, dürfte das Rekordtief in Europa noch länger anhalten. „Die EZB wird ihre Nullzinspolitik fortsetzen“, erwartet RaiffeisenChefanalyst Peter Brezinschek.
Niedrige Zinsen treiben den Immobilienmarkt an und davon profitieren auch die Immobilienunternehmen. Daher setzt z. B. die Erste Bank im neuen Jahr besonders auf UBM, S Immo und CA Immo.
Allerdings gibt es auch Branchen, die unter den niedrigen Zinsen leiden, etwa die Versicherungen. UNIQA und Wiener Städtische halten die Analysten der Erste Bank dennoch für interessant. Grund dafür ist die Dividendenrendite von rund sechs Prozent. Das ist gemeinsam mit der PostAktie Österreich-Spitze.
Die dritte Gruppe, auf die Analysten setzen, sind Aktien von Industrieunternehmen. Ein Mix aus Niedrigzinsumfeld, niedrigen Rohstoffpreisen und schwachem Euro ist für zahlreiche Industriewerte günstig, heißt es bei der Erste Bank. Be- sonders gut gefallen den Experten aktuell der Baukonzern Porr, der Kranhersteller Palfinger und der Flugzeugzulieferer FACC. Auch beim Leiterplattenhersteller AT&S, der massiv in China investiert, sind die Erwartungen hoch.
Kritischer sehen die Analysten derzeit die Energiebranche. So schmerzt z. B. die OMV der niedrige Ölpreis.