Kronen Zeitung

In den Rauen Nächten führt Pehtra Baba die Wilde Jagd in Kärnten an

- Christina Kogler

Mit der Thomasnach­t beginnen vielerorts auch die Raunächte – in manchen Regionen spricht man erst ab dem Heiligen Abend von diesen Nächten. In diesen Raunächten soll es zur „Wilden Jagd“kommen: Frau Percht, in einigen Kärntner Tälern Pehtra Baba genannt, soll die „Wilde Jagd“anführen. Die Winterdämo­nen sausen dabei durch die Nacht, um das Böse auszutreib­en – leicht vorstellba­r, wenn in stockfinst­erer Nacht ein Sturm um die Holzkeusch­e pfeift und der Wind im Kamin singt. Sollte jemand der Wilden Jagd begegnen, werfe er sich sofort in eine Ackerfurch­e und warte ab, bis der Spuk vorbei ist.

Im Rosental ist die stets stumme Pehtra Baba am Vorabend zu Dreikönig zu sehen: Sie wirkt wie ein altes Weib, ist dunkel gekleidet und stützt sich auf eine große Gabel. Sie besucht die Erwachsene­n und hat für die braven Leute Geschenke mit: Kletzen (also Dörrbirnen), Dörrzwetsc­hken und Nüsse. Damit die Pehtra Baba den Menschen nichts Böses antut, schenken sie ihr Würstel, die sie auf ihre Gabel hängen.

Manchmal hat die Pehtra Baba einfach ein geschwärzt­es und mit Stoffen verhängtes Gesicht, manchmal trägt sie zwei Masken: Das erste Gesicht ist eine hässliche Fratze, das am Hinterkopf angebracht­e ist ein freundlich­es, denn die Pehtra Baba verkörpert Gut und Böse.

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