In den Rauen Nächten führt Pehtra Baba die Wilde Jagd in Kärnten an
Mit der Thomasnacht beginnen vielerorts auch die Raunächte – in manchen Regionen spricht man erst ab dem Heiligen Abend von diesen Nächten. In diesen Raunächten soll es zur „Wilden Jagd“kommen: Frau Percht, in einigen Kärntner Tälern Pehtra Baba genannt, soll die „Wilde Jagd“anführen. Die Winterdämonen sausen dabei durch die Nacht, um das Böse auszutreiben – leicht vorstellbar, wenn in stockfinsterer Nacht ein Sturm um die Holzkeusche pfeift und der Wind im Kamin singt. Sollte jemand der Wilden Jagd begegnen, werfe er sich sofort in eine Ackerfurche und warte ab, bis der Spuk vorbei ist.
Im Rosental ist die stets stumme Pehtra Baba am Vorabend zu Dreikönig zu sehen: Sie wirkt wie ein altes Weib, ist dunkel gekleidet und stützt sich auf eine große Gabel. Sie besucht die Erwachsenen und hat für die braven Leute Geschenke mit: Kletzen (also Dörrbirnen), Dörrzwetschken und Nüsse. Damit die Pehtra Baba den Menschen nichts Böses antut, schenken sie ihr Würstel, die sie auf ihre Gabel hängen.
Manchmal hat die Pehtra Baba einfach ein geschwärztes und mit Stoffen verhängtes Gesicht, manchmal trägt sie zwei Masken: Das erste Gesicht ist eine hässliche Fratze, das am Hinterkopf angebrachte ist ein freundliches, denn die Pehtra Baba verkörpert Gut und Böse.