Gloriette: Große Nummer in China
Hemdenhersteller aus Österreich ist auf spannendem Expansionskurs imReich der Mitte
Knapp ein Jahr nach der drohenden Pleite ist der heimische Hemdenhersteller Gloriette wieder gesundet. Im März hat Unternehmer Peter Hofer vom Wiener Kostümverleiher Lambert Hofer die Traditionsfirma vom Salzburger Eigentümer Rudigier zurückgekauft – nachdem ihm Gloriette schon einmal, von 2004 bis 2012, gehört hatte. Hofer: „Es ist eine Herzensangelegenheit. Gloriette ist ein solides Unternehmen, das 1886 gegründet wurde und zu den letzten alteingesessenen österreichischen Marken zählt.“
Für rund hundert Mitarbeiter in Österreich – die Hälfte im Werk im burgenländischen Stegersbach, die Hälfte in den zwölf Filialen – ist die Zukunft damit ebenso abgesichert wie für die 60 Mitarbeiter im unga- rischen Werk in Sümeg. Aktuell werden pro Jahr in Summe etwa 250.000 Hemden der Marke Gloriette und der deutschen Tochter Q1 produziert.
Geht es nach Hofer, sollen es künftig noch mehr werden, denn er sieht die spannendsten Expansionsmöglichkeiten im Reich der Mitte: „In China sind wir über unseren Franchisepartner Kingly Way bereits mit dreißig GlorietteStores vertreten, in Städten wie Peking, Schanghai oder Chongqing.“
Jetzt wird daran gearbeitet, das Engagement auszubauen: „Wir planen in den nächsten fünf Jahren bis zu weitere 15 Läden.“Weil die Zielgruppe der wohlhabenden Chinesen wächst, steigt dort die Nachfrage nach hochqualitativen Markenprodukten aus Europa. „Für Hemden, die bei uns rund 70 Euro kosten, zahlen Chinesen umgerechnet 200 Euro!“
Auf der Erfolgsspur fährt auch die Mutterfirma Lambert Hofer – als Kostümausstatter für die Filmindustrie. „Wir haben Hollywood-Hits wie ,Mission: Impossible 5‘ und ,Sieben Jahre in Tibet‘ ausgestattet, zuletzt die Neuverfilmung der Winnetou-Saga, die RTL 2016 ausstrahlt“, so Hofer. In der Simmeringer Hauptstraße 28 hat er auf 7500 Quadratmetern mehr als 100.000 Kostüme verfügbar.