Ode an den Dackel
Weil so viele wissen wollten, wie denn mein an dieser Stelle angekündigtes Valentinstag-Date verlaufen ist, lüfte ich das Geheimnis: Ja, es ist Liebe! Seit einer Woche wohnt „Vally“bei mir, eine süße Dackel-Dame, die zu 95 Prozent als reinrassig durchgeht.
Hunde mögen herzig oder elegant, wild oder sanft, gutmütig oder unzähmbar sein – der Dackel ist alles zusammen. Halb streichelweiche Fellwurst, halb Sturkopf. In den 90ern ist er ein wenig aus der Mode gekommen, in der Familie Trost jedoch standen Dackel immer hoch im Kurs, in mehroderwenigerreinrassiger Form begleiten sie uns seit 30Jahren. Diese Liebe teilen wir mit prominenten Vorgängern: Kaiser Willhelm II. ließ seinem Dackel „Erdmann“ein Grabmal errichten. Picassos letzte innige Liebe war „Lump“– der Maler starb nur zehn Tage nach seinem Dackel. Heinz Rühmanns kurzbeiniger Freund „Lumpi“schleckte im Münchner Stammlokal des Schauspielers gern die Tropfen unterm Weinfass auf, um dann schwankend mit seinem Herrl heimzudackeln. Und der dänische Prinzgemahl widmete seinen Dackeln so manches Gedicht.
In letzter Zeit erlebt der Dackel ein Revival – Popstars wie Adele und Ke$ha haben einen, und auch Models wie Dita von Teese oder Heidi Klum schmücken sich mit den kleinen Charakterhunden. Dass wir im Trend liegen, ist „Vally“und mir ziemlich wurscht. Sie wirbelt mein Leben auf, wie es eben nur ein Dackel kann – und darüber bin ich sehr glücklich.
Franziska Trost, Barbara Kneidinger, Conny Bischofberger und Irina Lino schreiben abwechselnd in der „Krone“, was sie bewegt.