„Sie durften nur zuhören“
Monolog von Coach Zoran Barisic bei Aufarbeitung von Valencia Hängende Köpfe sind aber verboten
Sportchef Andreas Müller will heute gegen Sturm Graz keinen Rapid-Spieler sehen, der nach der 0:6Blamage von Valencia den Kopf hängen lässt – denn das kann man sich im spannenden Titelkampf nicht er- lauben. Abhaken und vergessen, ob das so schnell geht? Beim Trainer jedenfalls nicht, wie Zoran Barisic vor der Fahrt in die Steiermark zugab. Die interne Besprechung über die höchste Pleite seiner Trainerära gab es Freitagnachmittag nach der Rückkehr aus Spanien in der Kabine. Ohne Diskussion mit den Verlierern: „Ich hatte einiges zu sagen, sie D haben nur zugehört.“ie katastrophalen ersten 35 Minuten waren das Thema. Barisic will heute all das sehen, was er im Mestalla-Stadion so vermisste: Gutes Zweikampfverhalten und auch Härte: „Sie haben nicht einmal einen umgehaut.“Er will Rapid noch giftiger als beim bestandenen Charaktertest in der zweiten Hälfte sehen. Die Variante mit drei zentralen Mittelfeldspielern vor der Abwehr auf Kosten einer Offensivkraft aus der Kreativabteilung dürfte die sein, mit der Rapid versuchen wird, den Lauf der ersten zwei Runden dieses Jahres fortzusetzen – zweimal 3:0 gewonnen: „Aber das wird ein hartes Stück Arbeit.“
Besser verteidigen heißt die Devise. Die Viererkette, der das in Valencia nicht gelang, erhält die Chance, sich zu rehabilitieren. Barisic würde es nicht korrekt empfinden, jetzt dem 18-jährigen Max Wöber „einen Riesensack Verantwortung“umzuhängen. Würde Dibon zur Verfügung stehen („das dauert nicht mehr lang, er ist schon sehr weit“), wäre die Situation anders: „Wir müssen uns von Minute zu Minute in die Partie reinarbeiten, uns so wieder Selbstvertrauen holen.“
Derzeit sind wir von unserer im Herbst gezeigten Leistungsgrenze leider weit weg.
Rapid-Sportchef Andreas MÜLLER