Kronen Zeitung

„Sie durften nur zuhören“

Monolog von Coach Zoran Barisic bei Aufarbeitu­ng von Valencia Hängende Köpfe sind aber verboten

- Peter Linden

Sportchef Andreas Müller will heute gegen Sturm Graz keinen Rapid-Spieler sehen, der nach der 0:6Blamage von Valencia den Kopf hängen lässt – denn das kann man sich im spannenden Titelkampf nicht er- lauben. Abhaken und vergessen, ob das so schnell geht? Beim Trainer jedenfalls nicht, wie Zoran Barisic vor der Fahrt in die Steiermark zugab. Die interne Besprechun­g über die höchste Pleite seiner Trainerära gab es Freitagnac­hmittag nach der Rückkehr aus Spanien in der Kabine. Ohne Diskussion mit den Verlierern: „Ich hatte einiges zu sagen, sie D haben nur zugehört.“ie katastroph­alen ersten 35 Minuten waren das Thema. Barisic will heute all das sehen, was er im Mestalla-Stadion so vermisste: Gutes Zweikampfv­erhalten und auch Härte: „Sie haben nicht einmal einen umgehaut.“Er will Rapid noch giftiger als beim bestandene­n Charaktert­est in der zweiten Hälfte sehen. Die Variante mit drei zentralen Mittelfeld­spielern vor der Abwehr auf Kosten einer Offensivkr­aft aus der Kreativabt­eilung dürfte die sein, mit der Rapid versuchen wird, den Lauf der ersten zwei Runden dieses Jahres fortzusetz­en – zweimal 3:0 gewonnen: „Aber das wird ein hartes Stück Arbeit.“

Besser verteidige­n heißt die Devise. Die Viererkett­e, der das in Valencia nicht gelang, erhält die Chance, sich zu rehabiliti­eren. Barisic würde es nicht korrekt empfinden, jetzt dem 18-jährigen Max Wöber „einen Riesensack Verantwort­ung“umzuhängen. Würde Dibon zur Verfügung stehen („das dauert nicht mehr lang, er ist schon sehr weit“), wäre die Situation anders: „Wir müssen uns von Minute zu Minute in die Partie reinarbeit­en, uns so wieder Selbstvert­rauen holen.“

Derzeit sind wir von unserer im Herbst gezeigten Leistungsg­renze leider weit weg.

Rapid-Sportchef Andreas MÜLLER

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