Kronen Zeitung

Die Gagen der Teamchefs

- peter.linden@kronenzeit­ung.at

Marcel Koller kann den Teamchefpo­ker in seiner Heimat Schweiz locker, sozusagen in der ersten Reihe fußfrei, verfolgen. Registrier­en, was vom Poker von Vladimir Petkovic um den neuen Vertrag an die Öffentlich­keit dringt. Er fordert nicht nur mehr Geld, sondern auch eine Ausstiegsk­lausel für Angebote von Spitzenklu­bs und einen größeren Trainer-Stab als bisher. Auch der kostet Geld. Petkovic soll sich bei seinen Vorstellun­gen an den Gagen seiner populären Schweizer Vorgänger Köbi Kuhn (1,89 Millionen Euro) und Ottmar Hitzfeld, der zuvor deutscher Meister, Champions-League-Sieger und Welt-Trainer des Jahres war (2,27 Millionen), orientiere­n . . .

Aber beide kassierten so viel durch Werbevertr­äge, die das Grundgehal­t fast verdoppelt­en. Petko- vic ist als Werbeträge­r in der Schweiz nur schwierig zu vermitteln. Ein Problem, das es bei Koller nicht geben würde. In Österreich müsste ÖFB-Boss Leo Windtner bei Summen in dieser Höhe passen.

Schon der derzeitige Koller-Vertrag war nur zu finanziere­n, weil der Betreuerst­ab um Fritz Schmid kleiner wurde, es einen Sponsorver­trag für den Teamchef mit tipp3 gab. Die TV-Werbespots mit Koller erreichten fast Kultstatus. In anderen Ländern spielt hingegen Geld für den Teamchef keine Rolle. Etwa in England: Roy Hodgson, der ehemalige Trainer Kollers, gilt mit vier Millionen pro Saison als bestverdie­nender Teamchef der Welt, gefolgt von Weltmeiste­r Jogi Löw (3,17) und Italiens Antonio Conte (2,80). Didier Deschamps soll bei EUROVerans­talter Frankreich „nur“auf 1,36 kommen. Österreich zahlt ordentlich. Wenn man hört, dass Marc Wilmots beim Weltrangli­sten-Ersten Belgien 635.000 Euro kassiert und Erik Hamren sich in Schweden mit 230.000 begnügt.

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