Die Gagen der Teamchefs
Marcel Koller kann den Teamchefpoker in seiner Heimat Schweiz locker, sozusagen in der ersten Reihe fußfrei, verfolgen. Registrieren, was vom Poker von Vladimir Petkovic um den neuen Vertrag an die Öffentlichkeit dringt. Er fordert nicht nur mehr Geld, sondern auch eine Ausstiegsklausel für Angebote von Spitzenklubs und einen größeren Trainer-Stab als bisher. Auch der kostet Geld. Petkovic soll sich bei seinen Vorstellungen an den Gagen seiner populären Schweizer Vorgänger Köbi Kuhn (1,89 Millionen Euro) und Ottmar Hitzfeld, der zuvor deutscher Meister, Champions-League-Sieger und Welt-Trainer des Jahres war (2,27 Millionen), orientieren . . .
Aber beide kassierten so viel durch Werbeverträge, die das Grundgehalt fast verdoppelten. Petko- vic ist als Werbeträger in der Schweiz nur schwierig zu vermitteln. Ein Problem, das es bei Koller nicht geben würde. In Österreich müsste ÖFB-Boss Leo Windtner bei Summen in dieser Höhe passen.
Schon der derzeitige Koller-Vertrag war nur zu finanzieren, weil der Betreuerstab um Fritz Schmid kleiner wurde, es einen Sponsorvertrag für den Teamchef mit tipp3 gab. Die TV-Werbespots mit Koller erreichten fast Kultstatus. In anderen Ländern spielt hingegen Geld für den Teamchef keine Rolle. Etwa in England: Roy Hodgson, der ehemalige Trainer Kollers, gilt mit vier Millionen pro Saison als bestverdienender Teamchef der Welt, gefolgt von Weltmeister Jogi Löw (3,17) und Italiens Antonio Conte (2,80). Didier Deschamps soll bei EUROVeranstalter Frankreich „nur“auf 1,36 kommen. Österreich zahlt ordentlich. Wenn man hört, dass Marc Wilmots beim Weltranglisten-Ersten Belgien 635.000 Euro kassiert und Erik Hamren sich in Schweden mit 230.000 begnügt.