„Freue mich schon auf die Rennen“
In Sotschi wurde Langläufer Dürr des Dopings überführt, flog aus dem ÖSV – Sperre ist vorbei, Comeback geplant
Ein beschauliches Haus in Göstling, Heimat von Johannes Dürr. Der Ex-ÖSVLangläufer kehrt zurück zu seinen Wurzeln. Vor zwei Jahren war er bei Olympia in Sotschi des EPO-Dopings überführt worden, nächste Woche läuft die Sperre aus, und er will wieder Rennen bestreiten – wie er verrät . . .
Ihre Sperre endet am nächsten Freitag . . .
Richtig, ab 27. Februar darf ich wieder Rennen laufen. Darauf freu ich mich.
Sie haben doch in Sotschi gesagt, dass Sie froh sind, dass das alles ein Ende hat?
Die Karriere hab ich damit nie gemeint. Wobei ich keine Ambitionen mehr auf Profisport habe. Ich hab einen Job, der mich erfüllt.
Aber der ÖSV hat Sie ausgeschlossen . . .
Da gibt es Gespräche. Ich will in keinen Kader mehr. Es geht nur um eine Lizenz, damit ich bei Volksläufen weiter vorne starten kann.
Das heißt, Sie haben immer weiter trainiert?
Nach Sotschi hatte Langlaufen keinen Platz. Ich hatte Frau und Kind , Existenzängste. Jetzt stehe ich um vier Uhr auf, um langlaufen zu können. Der Sport kann
Johannes Dürr nichts dafür. Ich machte einen Fehler, für den ich zwei Jahre büßen musste. Und Prämien rückzahlen? Das waren 23.000 Euro. Aber ich musste auch Strafen zahlen, deshalb hatte ich bis letzte Woche kein Auto.
Das Strafverfahren in Österreich endete mit einer Diversion. Und das in Italien? Das wurde eingestellt. Wurden Sie während Ihrer Sperre getestet?
Seit Juli sechsmal. Aber ich ahne schon, was viele denken: Bin ich gut, heißt es, er nimmt wieder was, wenn nicht, ist es auch klar. Aber Langlauf ist meine Leidenschaft, ich mach’s nur mehr für mich . . .