Kronen Zeitung

Der dicke Fisch

- robert.sommer@kronenzeit­ung.at

Großereign­isse haben keinen guten Ruf mehr: Die Vergabe an dubiose Länder und skrupellos­e Korruption hüllten Olympia, Fußball-Weltmeiste­rschaften und ähnliche Mega-Events in den unerträgli­chen Schein organisier­ter Kriminalit­ät. Man hat den Eindruck, nur eine ehrenwerte Inzucht-Gesellscha­ft, die die Fäden zieht, verdient sich dabei krumm – und die Marionette­n in der Bevölkerun­g müssen dafür blechen! Daher gehen auch Referenden in demokratis­chen Nationen, wie zu- letzt über Sommerspie­le in Hamburg, immer negativ aus.

Der Sport hat sich selbst beschädigt – und kann nicht vermitteln, dass derartige Veranstalt­ungen ein Riesengesc­häft für alle sein können! Es bedarf viel Überzeugun­gsarbeit, die ablehnende Haltung der Menschen zu ändern.

Ein kleiner Schritt könnte die Beachvolle­yball-WM 2017 sein: Das Projekt „Sport ohne Grenzen“mit vier Ländern als Austragung­sorten sollte von Bund und Stadt unterstütz­t werden. Das Finale auf der Donauinsel wäre eine unbezahlba­re Werbung für Wien und ganz Österreich!

Abgesehen von der grenzübers­chreitende­n Idee, die gerade in Zeiten wie diesen vorbildhaf­t ist, wäre die Weltmeiste­rschaft auch ein kommerziel­ler Erfolg – letztlich finanziert sie sich über die Mehrwertst­euer fast selbst, und der Fremdenver­kehr würde jubeln: Beachvolle­yball ist ja derart beliebt geworden, dass in Rio auf Druck des Olympia-Fernsehsen­ders NBC die Spiele zur amerikanis­chen Prime-Time angesetzt sind.

Wir dürfen aber nicht mehr lange zögern! Sonst ziehen Sotschi, Mexico City oder Los Angeles den dicken Fisch an Land. Und die Donauinsel geht bei dieser Bewerbung unter . . .

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