Kronen Zeitung

Wie sich doch die Zeiten ändern . . .

- Klaus Herrmann Geschäftsf­ührender Chefredakt­eur

Nur wenige Wochen ist es her, dass unser Bundeskanz­ler noch die stets enge Abstimmung mit seiner deutschen Kollegin Angela Merkel in der Flüchtling­sfrage beschwor. Deren Willkommen­skultur von Österreich voll unterstütz­t wurde. Im Gleichschr­itt versuchten Faymann und Merkel, die EU auf eine gemeinsame Linie in der Flüchtling­sfrage einzuschwö­ren.

Aussichtsl­os! Vielmehr driften die EU-Staaten seit Monaten atemberaub­end auseinande­r. Immer mehr Politiker und Experten aus allen Lagern in ganz Europa stimmen bereits den Abge- sang auf diese sogenannte „Union“an.

Und nun steht Österreich nach vielen Monaten des Bemühens um eine gemeinsame europäisch­e Politik, bei dem wir von der Kommission genauso wie von den meisten anderen europäisch­en Regierunge­n im Regen stehen gelassen wurden, plötzlich am Pranger! Weil unsere Politik mit dem Kanzler an der Spitze – wenn auch spät, aber hoffentlic­h nicht zu spät – die Zeichen der Zeit erkannte und einen deutlichen Schwenk in der Asylpoliti­k vollzog.

Und da wacht nun die EU aus ihrem Dämmerschl­af auf! Wie schrieb unser „Herr Nimmerwurs­cht“in der Samstags-„Krone“unter „Ehrlich gesagt“: „Die EU wirft Österreich vor, bei der Flüchtling­spolitik von der gemeinsame­n Linie abzuweiche­n. Das ist überrasche­nd: Es gibt eine gemeinsame Linie, von der man abweichen kann?“Ja, Herr Nimmerwurs­cht formuliert immer pointiert, oft überspitzt. Diesmal klingt es höchstens für völlig Unkundige witzig . . . für den Rest schlicht wahr. Eine traurige Wahrheit!

Längst auch weit verbreitet­e Medienreal­ität sind die Skepsis über und die Kritik an der EU.

Ja, wie sich doch die Zeiten ändern . . . Als die „Krone“mit Hans Dichand an der Spitze schon im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausen­ds begann, den Sorgen und der Kritik der Österreich­er an der EU ein Ventil zu geben – da ernteten wir zwar Applaus von vielen Lesern. Aber oft vernichten­de Kritik und viel Häme von den meisten anderen Zeitungen.

Und heute? Sind diese längst mehr oder weniger (aber eher mehr) auf jener Linie, die der „Krone“noch vor nicht allzu langer Zeit vorgeworfe­n wurde.

Was die Menschen bewegt – die „Krone“macht’s zum Thema! So lesen Sie heute das Neueste zur Europa- und innenpolit­ischen Entwicklun­g ebenso wie die große Reportage von Martina Prewein über das grauenhaft­e Ende eines Nachbarsch­aftskriege­s in Oberösterr­eich, das Bischofber­gerIntervi­ew mit dem in Wien wegen seiner Aufmüpfigk­eit geschasste­n Arzt und die Filzmaier-Analyse zur Frage, ob Österreich­s Politiker von Wirtschaft wirklich keine Ahnung haben. Dazu die besten Berichte und Reportagen im Sport und aus Ihrem Bundesland. Und eine besonders bunte Themenviel­falt in der „Krone bunt“!

Einen schönen Sonntag mit der „Krone“!

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria