Wie sich doch die Zeiten ändern . . .
Nur wenige Wochen ist es her, dass unser Bundeskanzler noch die stets enge Abstimmung mit seiner deutschen Kollegin Angela Merkel in der Flüchtlingsfrage beschwor. Deren Willkommenskultur von Österreich voll unterstützt wurde. Im Gleichschritt versuchten Faymann und Merkel, die EU auf eine gemeinsame Linie in der Flüchtlingsfrage einzuschwören.
Aussichtslos! Vielmehr driften die EU-Staaten seit Monaten atemberaubend auseinander. Immer mehr Politiker und Experten aus allen Lagern in ganz Europa stimmen bereits den Abge- sang auf diese sogenannte „Union“an.
Und nun steht Österreich nach vielen Monaten des Bemühens um eine gemeinsame europäische Politik, bei dem wir von der Kommission genauso wie von den meisten anderen europäischen Regierungen im Regen stehen gelassen wurden, plötzlich am Pranger! Weil unsere Politik mit dem Kanzler an der Spitze – wenn auch spät, aber hoffentlich nicht zu spät – die Zeichen der Zeit erkannte und einen deutlichen Schwenk in der Asylpolitik vollzog.
Und da wacht nun die EU aus ihrem Dämmerschlaf auf! Wie schrieb unser „Herr Nimmerwurscht“in der Samstags-„Krone“unter „Ehrlich gesagt“: „Die EU wirft Österreich vor, bei der Flüchtlingspolitik von der gemeinsamen Linie abzuweichen. Das ist überraschend: Es gibt eine gemeinsame Linie, von der man abweichen kann?“Ja, Herr Nimmerwurscht formuliert immer pointiert, oft überspitzt. Diesmal klingt es höchstens für völlig Unkundige witzig . . . für den Rest schlicht wahr. Eine traurige Wahrheit!
Längst auch weit verbreitete Medienrealität sind die Skepsis über und die Kritik an der EU.
Ja, wie sich doch die Zeiten ändern . . . Als die „Krone“mit Hans Dichand an der Spitze schon im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausends begann, den Sorgen und der Kritik der Österreicher an der EU ein Ventil zu geben – da ernteten wir zwar Applaus von vielen Lesern. Aber oft vernichtende Kritik und viel Häme von den meisten anderen Zeitungen.
Und heute? Sind diese längst mehr oder weniger (aber eher mehr) auf jener Linie, die der „Krone“noch vor nicht allzu langer Zeit vorgeworfen wurde.
Was die Menschen bewegt – die „Krone“macht’s zum Thema! So lesen Sie heute das Neueste zur Europa- und innenpolitischen Entwicklung ebenso wie die große Reportage von Martina Prewein über das grauenhafte Ende eines Nachbarschaftskrieges in Oberösterreich, das BischofbergerInterview mit dem in Wien wegen seiner Aufmüpfigkeit geschassten Arzt und die Filzmaier-Analyse zur Frage, ob Österreichs Politiker von Wirtschaft wirklich keine Ahnung haben. Dazu die besten Berichte und Reportagen im Sport und aus Ihrem Bundesland. Und eine besonders bunte Themenvielfalt in der „Krone bunt“!
Einen schönen Sonntag mit der „Krone“!