Kronen Zeitung

Amerika warnt vor Reisen nach Europa

Bombenwiss­en aus Syrien Weitere Anschläge geplant Spur auch nach Österreich

- VON CHRISTIAN HAUENSTEIN

Der dritte Attentäter, der die zweite Bombe im Flughafen gezündet hatte, konnte vorerst noch nicht identifizi­ert werden.

Zumindest Khalid El Bakraoui soll – so wie das Bombenhirn – ebenfalls in die Anschläge von Paris verwickelt gewesen sein. Er dürfte unter falschem Namen eine der Wohnungen gemietet haben, in denen die Terroriste­n ihre Attentate vorbereite­t haben. Beide Brüder waren der belgischen Polizei wegen diverser Delikte bekannt, standen aber nicht auf den Listen mit den Terrorverd­ächtigen.

In dieser Wohnung, in der die Polizei nach den Attentaten Bombenmate­rial sichergest­ellt hat, wurden auch DNA-Spuren des gejagten Najim Laachraoui gefunden. Einer der Gründe, weshalb man davon ausgeht, dass er im vergangene­n November auch die Sprengsätz­e von Paris gebaut hat.

Das Wissen dazu dürfte er beim IS in Syrien erworben haben, dem er sich Anfangdes Jahres 2013 angeschlos­sen haben soll. Mit einem gefälschte­n belgischen Personalau­sweis auf den Namen Soufiane Kayal ist er im Sommer 2015 schließlic­h wieder nach Belgien zurückgeke­hrt – und zwar über Ungarn und Österreich.

Saleh Abdeslam hat ihn und einen weiteren bisher unbekannte­n Mann mit einem Mietauto aus einer Flüchtling­sunterkunf­t in

Budapest abgeholt und zurück nach Brüssel chauffiert. Bei der Kontrolle an der Grenze zwischen Ungarn und Männerweil­gen rorverdach­tzu keinen Österreich­diesem nicht von geherrscht Zeitpunkt aufgefalle­n,ihnen sind Ter-hat. die geUndmit die denen gefälschte­nNajim Papiere, Laachraoui unterwegs war, wurden offenbar nicht als solche erkannt.

Die Terroriste­n sind also selbstsich­er durch viele Lücken in der Polizei- und Geheimdien­starbeit geschlüpft, bis sie erst in Paris und

knapp vier Monate später auch noch in Brüssel zugeschlag­en haben.

Angesichts der Sicherheit­slage rufen die USA ihre Bürger jetzt zu erhöhter Wachsamkei­t bei Reisen nach Europa auf. Vorsicht sei vor allen bei Sportveran­staltungen, Touristena­ttraktione­n, in Restaurant­s und öffentlich­en Verkehrsmi­tteln geboten. „Denn“, so das US-Außenamt, „terroristi­sche Gruppen planen weiterhin Anschläge in ganz Europa!“

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Am Zentralbah­nhof in Brüssel mussten die Menschen wegen der Kontrollen lange anstehen.
 ??  ?? „Ich bin Brüssel“, steht auf diesem improvisie­rten Plakat zu lesen
„Ich bin Brüssel“, steht auf diesem improvisie­rten Plakat zu lesen
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In ganz Brüssel trauern die Menschen um die Opfer des Terrors
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Aus der U-Bahnstatio­n Maelbeek wurden auch am Mittwoch noch Todesopfer geborgen – auch für die Helfer nur schwer zu verkraften.
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