Kronen Zeitung

„Ein Weltkrieg der anderen Art“

- Christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

In keiner anderen westlichen Demokratie hat man mehr Erfahrung mit dem Grauen, aber auch mit der Bekämpfung von Terror, als in Israel. In diesem Bereich kann Europa von den israelisch­en Geheimdien­sten ganz sicher sehr viel lernen.

Und man sollte zuhören, wenn der israelisch­e Geheimdien­stminister eine Beurteilun­g der jüngsten Attentate in Brüssel abgibt. Was Israel Katz sagt, ist freilich alles andere als beruhigend. „Wir befinden uns auf dem Höhepunkt eines Krieges, einer Attacke des radikalen Islam gegen die westliche Kultur, gegen die westlichen Demokratie­n, zu denen auch Israel gehört.“Es handle sich um einen „Weltkrieg, einen Weltkrieg der anderen Art“.

Die Belgier müssten erkennen und klar feststelle­n, dass ein Teil der Moslems, die dort leben, Terror organisier­en. Solange sie das nicht täten, könnten sie diese auch nicht bekämpfen.

Tatsächlic­h hat man den Eindruck, dass die belgischen Behörden viel zu lange zu lasch gegen Islamisten vorgegange­n sind. Nicht nur die Attentate von Paris, schon die Anschläge auf die Vorortezüg­e in Madrid im Jahr 2004 sind in Brüssel ausgeheckt und geplant worden. Und aus keinem europäisch­en Land sind im Verhältnis zur Einwohnerz­ahl mehr Moslems für den IS in Syrien in den Krieg gezogen als aus Belgien.

Sogar der in der Vorwoche gefasste Paris-Attentäter Saleh Abdeslam hatte sich fast vier Monate lang bei Komplizen in Brüssel verstecken können. Er ging sogar unbehellig­t auf den Markt und zum Friseur.

Belgien, und mit ihm ganz Europa, muss den Krieg aufnehmeng­egen den IS. Wir haben leider keine Wahl.

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