Kronen Zeitung

Die Beschäftig­ung steigt, aber nur wegen mehr Teilzeitst­ellen

Deutlich mehr ältere Erwerbstät­ige, aber weniger Jüngere

- VON VERGIL SIEGL

Wi en. – Etwas Licht, aber noch mehr Schatten gibt es auf dem heimischen Arbeitsmar­kt: Seit 2010 stieg die Zahl der Erwerbstät­igen zwar um 131.600, aber das lag nur am Zuwachs bei den Teilzeitst­ellen, während Vollzeitst­ellen zurückging­en. Zeitgleich mit der Rekordbesc­häftigung haben wir eine Rekordarbe­itslosigke­it.

Was seltsam wirkt, hat einen Grund: Es werden zwar viele neue Jobs geschaffen, aber es strömen noch mehr Menschen auf den Arbeitsmar­kt, vor allem Frauen und Ältere, aber auch Ausländer. Die Zahl der Arbeitslos­en ist daher bei uns seit 2010 um fast 50.000 Betroffene gestiegen (siehe Grafik).

Bei jenen, die Jobs bekamen, waren es oft Teilzeitst­ellen. Während es heute um 24.700 Vollzeitbe­schäftigte weniger gibt als 2010, stieg die Zahl der Teilzeitbe­schäftigte­n um 156.300 an. Der Zuwachs entfiel zu etwa zwei Dritteln (plus 107.900) auf Frauen und zu einem Drittel auf Männer (plus 48.400). Schon fast die Hälfte der Frauen arbeitet heute in Teilzeit, bei den Männern sind es nur 11 Prozent.

Interessan­t ist auch, dass vor allem Personen im Alter von 55 bis 64 Jahren häufiger arbeiten wollen oder – wegen des erschwerte­n Zugangs zur Frühpensio­n – müssen. Deshalb stieg die Erwerbstät­igen-Quote bei ihnen deutlich an, von 41 auf über 46 Prozent. Hingegen verringert­e sich die Quote bei den Jüngeren von 14 bis 24 Jahren von 53 auf 51 Prozent. Und: Die Zahl der Beschäftig­ten mit ausländisc­her Staatsbürg­erschaft ist zwar gestiegen, aber nicht extrem stark. Die Erwerbstät­igen-Quote stieg in dieser Gruppe von knapp unter auf knapp über 63 Prozent.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria