Zu teurer „Sportbauernhof“?
Ehemaliger ASKÖ-Präsident und zwei weitere Funktionäre wegen Betrug angeklagt
Unter großem Medieninteresse hat in Salzburg der Strafprozess um drei ehemalige Funktionäre des ASKÖ-Sportverbandes gestartet. Franz Karner – einst Präsident – und zwei weitere hochrangige Mitarbeiter sind wegen Betrug und Untreue angeklagt. Es geht um insgesamt 240.000 Euro. Alle drei bekannten sich nicht schuldig.
In erster Linie geht es um mutmaßlichen Förderbetrug, den Kauf und die Sanierung eines Sportbauernhofes in Waldzell im Innviertel betreffend. Weil der Verband damals nicht über ausreichend Mittel verfügte, den 55.000 Euro teuren Vierkanthof zu erwerben, habe die Finanzierung der Ex-ASKÖ-Präsident 2003 privat übernommen. Dazu schloss er einen Vertrag mit dem Verband, wonach er dem ASKÖ das Baurecht für die Dauer von 30 Jahre einräumte – als Ausgleich dafür kassierte er einen jährlichen Bauzins von rund 16.000 Euro. Dieser sei aber viel zu hoch angesetzt worden, argumentiert die Staatsanwaltschaft. Angemessen wären eher rund ein Fünftel der Summe gewesen.
Verteidiger Klaus Perner wirft ein, dass die Summe sowohl von einem Steuerberater als auch einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen im Rahmen des Vertragsabschlusses als unbe- denklich eingestuft wurden. Daher bekenne sich sein Mandant auch für nicht schuldig.
In weiterer Folge geht es auch um Förderungen für Projekte, die aber nicht, wie geplant, umgesetzt wurden. Stattdessen wurde ein Wintergarten errichtet sowie eine Fußbodenheizung und eine Wasseraufbereitungsanlage angeschafft, unter anderem für einen SwimmingPool. Bezahlt hat das der ASKÖ – genutzt hat es aber der zeitweise dort lebende Ex-Präsident. Die ASKÖ hat sich als Privatbeteiligte dem Prozess angeschlossen: Sie musste 600.000 Euro Förderungen zurückbezahlen . . .