Ja zur EURO – aber UEFA denkt an Geisterspiele
Für Frankreichs Sportsstaatssekretär ist eine Absage kein Thema Italienischer Vizepräsident von Europas Fußballverband hält Spiele ohne Zuschauer für möglich
Der Terror von Brüssel – was bedeutet dieser für die EURO in Frankreich? Das fragen sich viele Fußball-Fans, die Antworten sind vielseitig: Für Frankreichs Sportsstaatssekretär Thierry Braillard ist eine Absage des Megaspektakels kein Thema, laut UEFA-Vize Giancarlo Abete könnte eine EURO ohne Zuschauer drohen . . .
Die Anschläge von Paris im November 2015 sind noch in Erinnerung (damals hatten die Teamspieler von Frankreich und Deutschland sogar eine Nacht in den Katakomben des Stade de France verbringen müssen), Dienstag der Terror in Brüssel – klar, dass da die EURO wieder in den Mittelpunkt rückt, leider nicht sportlich. Die jüngsten Reaktionen:
„Die Endrunde abzusagen oder zu verschieben hieße, diesen Feiglingen recht zu geben“, sagte Frankreichs Sportsstaatssekretär Thierry Braillard in einem Interview mit der „L’Equipe“, er betonte, dass die Sicherheit eine zentrale Frage bei den Vorbereitungen sei. „Im Hinblick auf die Sicherheit kann man nicht mehr tun“, versicherte der 52-Jährige, „jede Mannschaft wird von Elitepolizisten bewacht werden, auch die Trainingsorte und Unterkünfte.“Dass die UEFA an eine Absage denkt, glaubt er nicht: „In solchen Momenten darf man nicht Angst zur Angst hinzufügen“.
Giancarlo Abete, Vizepräsident der UEFA, sprach im Radio das aus, was viele denken, befürchten: „Die EURO ist ein Ereignis, das man nicht einfach nach hinten verschieben kann. Wir können daher die Möglichkeit nicht ausschließen, dass hinter verschlossenen Türen gespielt werden muss – anders kann man den Terrorismus nicht ausschließen“, so der 65-jährige Italiener.
„Hinter verschlossenen Türen“– bedeutet: Mannschaften, ein paar Offizielle und vielleicht noch Medien rein, Fans aber raus! Geisterspiele und Geisterstimmung – unvorstellbar . . .