Großangriff auf den IS
Es ist noch gar nicht so lange her, da wollten Politiker in Österreich und ganz Europa am liebsten gar nichts wissen, wenn es umdie Kriege in Syrien und dem Irak ging. Erst die Flüchtlingswelle und schließlich die Attentate von Paris und Brüssel haben zu einem Umdenken geführt. Man hat eingesehen, dass die Geschehnisse in Nahost und der Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) von ganz essenzieller Bedeutung für Europa sind. Ja für die ganze Welt.
Und in diesem Kampf gibt es seit geraumer Zeit erstmals echte Fortschritte. In Syrien hat der IS in den vergangenen Monaten gut zehn Prozent seines Territoriums eingebüßt. Ganz im Norden an die Kurden, bei Aleppo an die Assad-Truppen. Undjetzt folgt der Vorstoß auf Palmyra, um dem IS wichtige Nachschubrouten abzuschneiden. Die Schlacht um Rakka, eine der beiden inoffiziellen ISHauptstädte, wird folgen.
Die Rückeroberung der zweiten inoffiziellen ISHauptstadt hat hingegen bereits begonnen: Seit Donnerstagfrüh rücken irakische Streitkräfte unterstützt von US-Spezialeinheiten und den Luftangriffen der US-geführten Anti-IS-Koalition rund 400 Kilometer nordwestlich von Bagdad auf die Zwei-Millionen-Metropole Mossul vor. Einige Dörfer in der Umgebung sind bereits eingenommen.
In den vergangenen Monaten ist der IS im Irak massiv unter Druck geraten, hat rund ein Viertel seines Gebietes verloren. Das ist noch lange kein Sieg über die Dschihadisten. Aber es sind positive Nachrichten aus einem Krieg in Nahost, der auch zu unserem Krieg geworden ist.