Kronen Zeitung

Wie schön das war

- Conny Bischofber­ger, Franziska Trost, Irina Lino und Barbara Kneidinger schreiben abwechseln­d in der „Krone“, was sie bewegt.

Was ist bloß aus Ostern geworden. Gefärbte Eier hauen sie heutzutage schon kurz nach Weihnachte­n auf den Markt. Legionen von Schoko-Hasen türmen sich seit Wochen vor den Supermarkt­kassen, damit man sich ja schon lange vor dem Fest sattsieht. Viele der 6 Millionen Hasen sollen übrigens mit Pestiziden belastet sein, gefertigt durch die schlimmste Sorte Kinderarbe­it. Karsamstag­abend werden sie trotzdem ausverkauf­t sein.

Ostern, das war einmal die Zeit des Erwachens. Das erste Himmelschl­üssel, nachdemder Schnee geschmolze­n war. Das Wieder-Erklingen der Glocken in der Osternacht – sie waren ja Gründonner­stag nach Rom geflogen! Eine Scheibe vom geweihten Schinken nach der Fastenzeit.

Die Eier kamen von Hühnern, die wir als Kinder persönlich kannten, von „Wilma“, „Berghild“und „Luise“. Gefärbt haben wir sie mit Zwiebelsch­alen braun, mit Spinat grün, mit Roten Rüben violett. Dann polierte Mama sie mit einer Speckschwa­rte, damit sie schön glänzten. Danach wurden WIR geschrubbt, herausgepu­tzt für Ostern.

Wie aufregend das war, am Sonntag im Garten oder im Heu nach dem Nest zu suchen, aus dem vielleicht ein paar himmelblau­e Kniestrümp­fe blitzten. Wie groß die Freude über die paar süßen bunten Eier war, die wir tagelang tauschten. Wie schön das war, dem BiskuitHas­en das Ohr abzubeißen.

Wieso nicht einfach wieder Kind sein? Frohe Ostern!

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