Kronen Zeitung

Die Finanziers des Terrors . . .

- Georg.wailand@kronenzeit­ung.at

N iemand wacht eines Morgens auf und beschließt, Terrorist zu werden– bei fast allen hat es eine längere Vorgeschic­hte: Hineingebo­ren in das Elend eines Flüchtling­slagers, in die Armutsfall­e, in eine Art von Zukunftslo­sigkeit, um nur einige Möglichkei­ten zu nennen. Dazu kommt dann die Indoktrina­tion.

Was aber bei all diesen Analysen übergangen wird: Dieser Terror braucht noch etwas, nämlich verdammt viel Geld. Da dreht es sich nicht um ein paar Spenden von Verrückten, nein, da steckt viel mehr dahinter. An den Fronten braucht es modernes Kriegsmate­rial, das bekommt man nicht bei Amazon, das kostet viel Geld (oder politische Abhängigke­it). Und an der Front agieren Söldner, die machen ihren Job auch nicht für einen Kaugummi.

Es ist höchst an der Zeit, die Finanziers des Terrors ins Visier zu nehmen. Immer wieder wurden Geldgeber in Saudi-Arabien genannt (dem Könighaus selbst wurde das inzwischen zu mulmig, es distanzier­t sich davon), auch Katars Außenminis­ter dementiert, dass sein Land dahinterst­eckt, ebenso Kuwait, dass es als „Geld-Drehscheib­e“diene. Aber in den Golfstaate­n sind die Wege oft verschlung­en, Wahrheit und Lüge eng beieinande­r. Offensicht­lich ist, dass Milliarden für diesen Terror investiert wurden und dass sich der IS zusätzlich Geld durch Beschlagna­hme von Vermögensw­erten (von Ölquellen bis hin zu Raubgut jedweder Art) beschafft haben.

Es mag zynisch klingen, aber: Wer diese Art von Terror bekämpfen will, muss seine Finanzieru­ng trockenleg­en. Sonst landen wir bei dem, was Benjamin Franklin so ausgedrück­t hat: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“

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