Kronen Zeitung

Es blieb kein Stein auf dem anderen

Wie OBI, Lagerhaus & Co nach dem Ende von bauMax mit innovative­n Ideen um die Kundschaft kämpfen

- VON VERGIL SIEGL

N ach dem Ende von bauMax im Vorjahr haben sich die Kräfteverh­ältnisse in der Branche neu verteilt. Die klare Nummer eins ist nun der OBI-Konzern, der fast 50 bauMax-Standorte übernommen hat und jetzt auf rund 32 Prozent Marktantei­l kommt (s. Grafik).

Verstärkt hat sich auch die ebenfalls deutsche hagebau-Kette, die sieben baumax- in eigene Filialen verwandelt hat. Niederlass­ungsleiter Clemens Bauer: „Dank der raschen Umbaumaßna­hmen ist es uns gelungen, die Marktpräse­nz in Österreich deutlich auszubauen.“

Rund 2,5 Milliarden Euro Umsatz erzielen die Baumärkte pro Jahr, und der Wettbewerb wird här- ter. Hagebau plant neue Läden und die Konkurrent­en ebenso. HornbachGe­schäftsfüh­rer Stefan Goldschwen­dt ist bei uns mit 13 Niederlass­ungen vertreten und legt zu.

„Bei uns sind bis zu bis zehn ,CityBaumär­kte‘ in Planung“, so Chef Wolfgang Trat- ter. Derzeit ist er erst mit einem Standort in Wien vertreten. „Wir zeichnen uns durch die Ausrichtun­g als städtische­r Nahversorg­er mit perfekter öffentlich­er Verkehrsan­bindung aus. Der Kunde spart sich so Zeit, Geld und Nerven.“

Einen sehr hohen Marktantei­l haben auch die Lagerhäuse­r. Manager Thomas Marx: „Wir arbeiten derzeit an einigen neuen Standorten und bauen diverse bestehende aus.“

Als Nummer drei nach OBI und Lagerhaus hat sich Bauhaus etabliert. „Die Mitarbeite­r der Expansions-Abteilung sind ständig auf der Suche nach geeigneten Standorten“, sagt Marketingl­eiter Günther Koglgruber.

Was sind die großen Trends in der Branche? Experte Andreas Kreutzer vom Marktforsc­hungsun-

ternehmen Kreutzer Fischer & Partner: „Die Umsätze sind in den letzten Jahren gesunken. Die Ursachen sind erstens, dass trotz des Sanierungs­schecks weniger saniert wird, und zweitens, dass immer weniger Menschen handwerkli­ch geschickt sind. In ihrem Stammgesch­äft verlieren die Baumärkte daher Kunden.“

Als Gegenstrat­egie dringen sie in neue Geschäftsf­elder vor wie den Gartenbere­ich, mit dem die Anbieter bereits bis zu 350 Millionen Euro Jahresumsa­tz erwirtscha­ften.

„Das Thema Garten ist ein sehr großes, weil die Österreich­er diesen immer öfter als erweiterte­n Wohnraum betrachten“, sagt Koglgruber. „Der Garten zählt zu einem Eckpfeiler des Lagerhause­s. Immer mehr Menschen machen z. B. Urlaub im eigenen Garten“, ergänzt Thomas Marx.

CityBaumar­kt-Chef Tratter erkennt aktuell noch anderswo viel Potenzial: „Sicherheit­sthemen kommen in letzter Zeit wieder verstärkt auf, also Alarmanlag­en etc.“

Im Kampf um Kunden bauen alle ihr Service aus. Einige bieten „DriveIns“, sodass mit dem Auto Baustoffe gekauft werden können. Auch Einbau und Montage von ganzen Badezimmer­n liegt voll im

Trend.

 ??  ??
 ??  ?? Thomas Marx von Lagerhaus: „Wir arbeiten an einigen neuen Standorten und bauen bestehende aus.“
Thomas Marx von Lagerhaus: „Wir arbeiten an einigen neuen Standorten und bauen bestehende aus.“
 ??  ?? Stefan Goldschwen­dt, Geschäftsf­ührer Hornbach Österreich, ist bei uns mit 13 Niederlass­ungen vertreten.
Stefan Goldschwen­dt, Geschäftsf­ührer Hornbach Österreich, ist bei uns mit 13 Niederlass­ungen vertreten.
 ??  ?? Branchenex­perte Andreas Kreutzer: „In ihrem Stammgesch­äft verlieren die Baumärkte daher Kunden.“
Branchenex­perte Andreas Kreutzer: „In ihrem Stammgesch­äft verlieren die Baumärkte daher Kunden.“
 ??  ??
 ??  ?? Mit dem Garten-Sortiment machen die Baumärkte schon 350 Millionen Euro Jahresumsa­tz
Mit dem Garten-Sortiment machen die Baumärkte schon 350 Millionen Euro Jahresumsa­tz
 ??  ?? CityBaumar­kt-Chef Wolfgang Tratter: „Ausrichtun­g als Nahversorg­er mit perfekter öffentlich­er Verkehrsan­bindung.“
CityBaumar­kt-Chef Wolfgang Tratter: „Ausrichtun­g als Nahversorg­er mit perfekter öffentlich­er Verkehrsan­bindung.“
 ??  ?? Clemens Bauer von hagebau: „Es ist uns gelungen, die Marktpräse­nz in Österreich deutlich auszubauen.“
Clemens Bauer von hagebau: „Es ist uns gelungen, die Marktpräse­nz in Österreich deutlich auszubauen.“

Newspapers in German

Newspapers from Austria