Kronen Zeitung

Grüne machen Präsidente­nwahl zur Abstimmung über die „Krone“*

Obszöne Kampfparol­e auf Twitter für Alexander Van der Bellen

- Claus Pándi

W i en . – Mit einer obszönen Kampfparol­e ruft der von Grünen-Chefin Eva Glawischni­g in das EU-Parlament entsandte Abgeordnet­e Reimon jetzt dazu auf, die Präsidente­nwahl zur Abstimmung über die „Krone“zu machen. Wer Alexander Van der Bellen wähle, könne „der Kronenzeit­ung den Mittelfing­er zeigen“, gibt der Politiker auf Twitter das strategisc­he Ziel bekannt.

Mit der vulgären Ausdrucksw­eise wird der Präsidents­chaftswahl­kampf von den Grünen plötzlich ungewöhnli­ch aggressiv geführt.

Diese neue Taktik ist überrasche­nd, weil Van der Bellen, der elf Jahre lang Chef der Grünen war, seit Beginn der Hofburgkam­pagne versucht, den Eindruck zu erwecken, er sei ein von der Partei unabhängig­er Kandidat. Die abstoßende „Stinkefing­er“-Strategie des Grünen-Vertreters in Brüssel könnte als Zeichen von Nervosität verstanden werden. Dabei waren Van der Bellen in Umfragen zuletzt sehr gute Chancen auf einen Einzug in die Hofburg prognostiz­iert worden.

Lothar Lockl, Van der Bellens Wahlkampfm­anager, erklärte zu der ungustiöse­n Affäre am Donnerstag, dass man das „weder von der Diktion noch vom Stil her akzeptiert“. Darüber hinaus wolle man die Aussagen einzelner Abgeordnet­er nicht weiter kommentier­en.

Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass der ehemalige Grünen-Chef für Irritation­en sorgt. Etwa mit der Ankündigun­g, dass er als Bundespräs­ident eine FPÖgeführt­e Regierung nicht angeloben würde. Zugleich aber wirbt Van der Bellen mit einem an die Kampagnen der Strache-FPÖ erinnernde­n „Heimat“-Plakat.

Ratlosigke­it hinterläss­t Van der Bellen auch mit seinem Flüchtling­skurs. Da erklärte der Präsidents­chaftskand­idat, er sei gegen eine Obergrenze. Aber auch, dass Schweden, Deutschlan­d und Österreich die Last nicht alleine tragen können.

Wenn jede Stimme für Alexander Van der Bellen eine Stimme gegen die „Krone“sein soll, richtet sich das auch gegen die 2,335.000 Millionen Leser der „Krone“. Diese Strategie eines Grünen in Brüssel kann nur als sehr dumm oder als sehr bösartig verstanden werden. Unabhängig davon wird die „Krone“dem früheren Grünen-Chef weiter mit Fairness begegnen – demnächst etwa auch in einem großen Interview.

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Auf dem Kurznachri­chtendiens­t Twitter veröffentl­ichte ein EU-Abgeordnet­er unlängst die Wunschstra­tegie für den Van-der-BellenWahl­kampf.
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