Kronen Zeitung

„200 € für Frauen, die Schleier tragen“

Zana Ramadani gilt als Speerspitz­e der Islamkriti­k in Deutschlan­d

- Interview: Martina Münzer

Zana Ramadani flüchtete als Kind aus Skopje und landete in Deutschlan­d. Wortgewand­t sorgte sie als CDU-Politikeri­n und Femen-Aktivistin für Aufsehen. Heute gilt die 32Jährige als Speerspitz­e der Islamkriti­k in Deutschlan­d. Auf Einladung des Akademiker­bundes und des Team Stronach kam sie nach Wien.

Frau Ramadani, wie empfanden Sie Deutschlan­d nach Ihrer Flucht?

Ich war 7 Jahre alt. Wir sind als Albaner von Skopje nach Siegen (D) gekommen. Geld bekamen wir keines vom Staat. Mein Vater hat gleich alle Firmen abgeklappe­rt und um Arbeit gefragt.

Sie stammen aus einer praktizier­enden muslimisch­en Familie?

Es war eine 08/15-Familie. Mein Vater war sehr liberal.

Wie war Ihre Kindheit? Ich hatte eine sehr schöne Kindheit, aber die spielte sich draußen gemeinsam mit den christlich­en Familien ab. Hier wurde ich als Mensch und nicht als Geschlecht wahrgenomm­en. Wie war es zu Hause? Die Mütter spielen eine hochgradig­e Rolle, wenn es um Aufrechter­haltung und Kontrolle traditione­ller islamische­r Werte geht. Der Vater kommt erst später dazu. Das wird gerne übersehen. Meine Mutter hat mir wegen jeder Kleinigkei­t den Hintern versohlt.

Was war das schrecklic­hste Erlebnis für Sie?

Es lief alles bestens. Doch meinte meine Mutter, ich hätte die Familien-Ehre beschmutzt. Ich hatte keine Ahnung, warum. Sie holte ihre Brüder. Das war das erste Mal, dass auch mein Vater seine Hand gegen mich erhob. Ich flüchtete daraufhin ins Frauenhaus.

Besuchen Sie noch Ihre alte Heimat? Welche Einflüsse sind hier spürbar?

Vor eineinhalb Jahren besuchte ich Skopje, die Hauptstadt Mazedonien­s. Ich konnte es nicht fassen. Als ich ins albanische Viertel einbog, dachte ich, ich stehe mitten in Arabien. Dann erschien noch meine Cousine in der Vollversch­leierung. Diese armen Frauen bekommen über diverse Institutio­nen 200 Euro im Monat dafür! Im politi- schen Islam ist massenhaft Geld vorhanden.

Lesen Sie den Koran? Was ist Ihre Kritik am Islam?

Ich habe einige Ausgaben. Was mich stört, ist, dass man nicht einmal annähernd eine kritische Frage stellen darf. Im Christentu­m können Sie sogar darüber reden, ob ein Gott überhaupt existiert. Es ist auch absurd, zu glauben, der Islam habe nichts mit Terror zu tun. Jeder, der Augen im Kopf hat, den Koran und die Hadithe liest, sieht das. Es gibt kein einziges freies demokratis­ches Land, das muslimisch ist.

US-Präsidents­chaftskand­idat Donald Trump will den Islam sogar verbieten. Was sagen Sie dazu?

Den politische­n Islam würde ich in Deutschlan­d sofort verbieten. Interessan­t ist jedoch auch, dass mit zunehmende­r Bildung der Muslime die Islamisier­ung oft sogar steigt.

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Zana Ramadani beim Interview mit der „Krone“in Wien-Währing
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