Nicht die erste Titelprämie
Wer ÖFB-General Alfred Ludwig etwas kennt, für den ist es keine Überraschung, dass er letzte Woche mit dem Spielerrat auch für den größten Erfolg der rot-weiß-roten Fußballgeschichte eine Prämie aushandelte – für den unwahrscheinlichen Fall eines Europameisters Österreich. Er will durch nichts am falschen Fuß erwischt werden. So war es auch 2008 bei der HeimEURO. Zum Unterschied von Österreich gab Deutschland seine Prämien bekannt: Pro Spieler 50.000 Euro für Viertelfinale, 100.000 für die letzten vier, 300.000 für den Titel. Wie bei der Weltmeisterschaft 2014. Nach
der Prämien-Klärung steht Ende Mai bei Österreichs Vorbereitung in Laax nur ein Thema im Mittelpunkt: In aller Ruhe den Kopf nach einer anstrengenden Saison frei bekommen. Wie das gelingt, kann individuell verschieden sein: längere Gespräche, spezielles Training. Die Medien werden damit leben müssen, dass im Engadin die Rollbalken runtergelassen werden. Amerika
ist auch bei der Kritik am Teamchef das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Mit einer Aktion, wie sie Jürgen Klinsmann am Dienstag in Columbus beim 4:0 über Guatemala erlebte, muss in Europa keiner rechnen. Wegen der 0:2-Peinlichkeit im Hinspiel vier Tage zuvor überquerte während des Spiels ein Flugzeug mit einem Banner, auf dem der sofortige Rauswurf von Klinsmann gefordert wurde, das Stadion. Klinsmanns Antwort: „Ein Kompliment an alle für die Botschaft, dass wir auf der Höhe sind.“Klinsmanns Assistent Andreas Herzog sah das nur später im Fernsehen. Er verspielte zur gleichen Zeit mit dem U21-Team in Texas das Olympiaticket. Das traf ihn sehr hart. Im Juni bei der Copa America sitzt er wieder neben Klinsmann auf der Bank . . .