„Crash-Prinzen“
Aus Sicherheitsgründen muss Fernando Alonso am Sonntag in Bahrain zusehen Auch China in Gefahr
Zahlreiche Kamerateams ließen Fernando Alonso nicht „aus der Linse“– elf Tage nach dem HorrorUnfall in Melbourne, bei dem er einer Spitzenbelastung von 46g (das 46-Fache des Körpergewichts) ausgesetzt war, musste sich der Spanier im Medical Centre von Bahrain einer genauen Untersuchung unterziehen. 90 lange Minuten vergingen, ehe Alonso das Mini-Spital wieder verlassen drufte. „Mir geht’s gut, alles okay“, sagte der zweifache Weltmeister, der allerdings noch auf die Entscheidung der Ärzte warten musste. Die dann in Form einer von FIAPressechef Matteo Bonciani verfassten Mitteilung folgte. Darin hieß es . . .
. . . Fernando Alonso wurde zwei Sets von Computertomografien unterzogen. Beim Vergleich der Scans des Brustbereichs konnten die Ärzte aus Sicherheitsgründen keine Starterlaubnis für den Grand Prix von Bahrain am Sonntag erteilen. Um nicht bei einem weiteren Zwischenfall eine schwerere Verletzung zu riskieren, muss sich Alonso auch vor dem Rennen in einer Woche in Schanghai einer Computertomographie unterziehen – erst danach wird entschieden. „Ich bin ein wenig überrascht, natürlich enttäuscht, aber ich ver- stehe die Ärzte“, sagte Alonso und gestand danach, dass er eine Rippenfraktur erlitten sowie mit starken Knieschmerzen und einem Pneumothorax (die Luft gelangt in den Pleuraspalt und behindert damit die Ausdehnung eines oder beider Lungenflügel, die Atmung ist eingeschränkt) zu kämpfen hatte – als Ersatz kommt der 24-jährige Belgier Stoffel Vandoorne zum Einsatz.
Ich fühle mich wie nach dem Besuch in einer Riesen-Waschmaschine“, hatte Alonso nach dem Melbourne-Crash, den er äußerlich unverletzt überstanden hatte, gewitzelt – und das Gefühl muss er kennen, schließlich war’s ja nicht der erste Crash des „Prinzen von Asturien“:
São Paulo 2003: Alonso kracht in die Trümmer des Red Bull von Mark Webber, von dort heftig in die Seitenmauer. Die Nacht verbringt er im Krankenhaus.
Spa 2012: Nur um Zentimeter segelt der Lotus-Bolide von Romain Grosjean am Helm Alonsos vorbei.
Barcelona 2015: Bei den Tests knallt Alonso bei mittelmäßigem Tempo mit dem McLaren in die Leitschienen. Er erleidet bei dem mysteriösen Crash eine Gehirnerschütterung, erhält für Australien Startverbot.
Österreich 2015:
Schwere Kollision mit Kimi Räikkönen, der McLaren verkeilt sich in einer Leitplanke.
Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich verstehe die Position der Ärzte, zumal ich auch Schmerzen hatte. Fernando ALONSO