Licht und Skulptur
Biennale Venedig 2017: Kowanz, Wurm
Vom „Fet Car“bis zu Lichtarchitekturen: Schwer war das Rätsel von Kulturminister Josef Ostermayer nicht, das er bei der Präsentation des Biennale-Teams für 2017 stellte. Mit Christa Steinle als Kommissärin, mit den künstlerischen Größen Brigitte Kowanz und Erwin Wurm ist er jedenfalls auf der sicheren Seite.
Schon im Februar stellte Christa Steinle ihr Konzept für die Biennale d’Arte 2017 in Venedig Minister Ostermayer vor. Das überzeugte ihn, und er entschied sich spontan, die ehemalige Leiterin der Neuen Galerie in Graz zu engagieren. Die 64jährige Steirerin arbeitete bereits mit ihrem Mentor Wilfried Skreiner 1972 für Österreich: Damals präsentierten sich mit Hans Hollein und Oswald Oberhuber zwei unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten.
Daran möchte die Kunsthistorikerin und Kuratorin Christa Steinle mit Brigitte Kowanz und Erwin Wurm anschließen, „zwei autonome (künstlerische, Anm.) Positionen verschränken“. Die 1957 in Wien geborene Kowanz „macht mit ihren Lichtarchitekturen den Bildbegriff immateriell“; Erwin Wurm, Jahrgang 1954, „erweitert mit Material den Skulpturenbegriff“. Als Kreuzungspunkt kann für die beiden die Architektur gesehen werden (man denke bei Wurm etwa an sein skurriles „Narrow House“).
Viel wollten (oder konnten) Kowanz und Wurm über ihre Pläne zur „Bespielung des Josef-HoffmannBaus für die 57. Biennale (13. Mai bis 26. November 2017) preisgeben. Kowanz denkt an Raum, Licht, Raumerweiterung und Verschränkung; Wurm „weiß noch nicht, will aber in keiner Weise auf den Pavillon reagieren“. Kommissärin Steinle hofft „auf eine Schnittstelle von der Architektur zur aktiven Kunst“. Jedenfalls hat man mit den österreichischen Größen Attraktives für Venedig 2017.