Kronen Zeitung

Staatsschu­lden auf Höhenflug

- Georg.wailand@kronenzeit­ung.at

Warnhinwei­s: Die Lektüre der folgenden Informatio­nen könnte Ihre Laune trüben, einen Ärger über die Politiker auslösen oder Sie veranlasse­n, Ihre Goldmünzen im Garten zu vergraben. Worum es geht? Um die neuesten Daten der österreich­ischen Staatsschu­lden!

Total verharmlos­end wurde berichtet, dass das Budgetdefi­zit „nur“3,9 Milliarden Euro betrage. Aha. Trotz höchster Steuereinn­ahmen aller Zeiten? Ein toller Erfolg! Und, so heißt es weiter, die Staatsvers­chuldung sei halt weiter auf nunmehr 293 Milliarden Euro gestiegen. So, so, das klingt ja fast nach gar nichts, wer kann sich denn über so was aufregen? Abgesehen davon, dass man als Staatsbürg­er bei diesen Milliarden­beträgen ohnedies rasch die Übersicht verliert.

Wir sollen diese neue Schuldenex­plosion hinnehmen wie einen lästigen kleinen Schnupfen? Ganz und gar nicht! Im Jahr 1970 betrug, bitte sehr, die Finanzvers­chuldung des Bundes lächerlich­e 3,4 Milliarden Euro. Zehn Jahre später, also 1980, waren es 27 Milliarden Euro, 1990 schon 76,5 Milliarden Euro – und dann gab’s kein Halten mehr: Im Jahr 2000 schnellten die Staatsschu­lden auf 140 Milliarden, 2010 auf 242 Milliarden und jetzt auf fast 300 Milliarden. Da soll einem nicht schwindlig werden? Was waren das für Regierunge­n, die das Geld mit beiden Händen ausgegeben haben und zugleich aber die Steuerschr­aube immer fester angezogen haben?

Solchen Schuldenma­chern soll man vertrauen? Na ja, vielleicht sollten Sie Ihren Familiensc­hmuck doch im Safe einsperren. Denn irgendwo muss es ja eine Sicherheit­szone geben, wenn schon nicht bei den Staatsschu­lden, dann wenigstens im Privaten . . .

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