Daheim fehlt der Wohlfühlfaktor

In 17 Ostliga-Duellen Sportklub gegen Vienna gewann Gastgeber nur viermal Bozkurt traf schon 2006

Knapp zehn Jahre ist es her, da trug er sich erstmals in die Torschützenliste des Ostliga-Klassikers ein. Am 25. August 2006 erzielte Osman Bozkurt auf der Hohen Warte das Führungstor – nicht für die Vienna, sondern für den Sportklub, der einen 3:0Sieg feierte. Symptomatisch: In bisher 17 Duellen (ein Cup-Spiel, das im Elferschießen in Döbling die Gäste gewannen, ausgenommen), gewann nur viermal das Heimteam, zweimal der Sportklub, zweimal die Vienna. „Diese Statistik ist mir zu schwammig“, will Vienna-Kapitän „Mecki“Katzer keine Schlüsse ziehen. „Ich war in einem Derby mit Rapid oft der Favorit, und dann hat die Austria gewonnen. Genauso umgekehrt!“

Fakt ist, dass der Sportklub in der gemeinsamen Ostliga-Ära die bessere Bilanz hat: sechs Siege, sieben Unentschieden, vier Niederlagen. Und ist heute (ORF Sport Plus live, 19.30) dennoch Außenseiter. „Wir haben die besseren Einzelspieler, sind Tabellenführer“, stellt Katzer klar. „Aber der Sportklub hat einen Lauf!“

Dass Bozkurt auch im heutigen „Derby of Love“wieder trifft, ist möglich. Der 13-Tore-Stürmer, zuletzt zu den Amateuren verbannt, durfte Donnerstag erstmals wieder mit den Profis trainieren. MauritiusTeamspieler Gary Noel kam mit einer 0:5-Klatsche von der Afrika-Cup-Qualifikation in Ruanda retour. Letzterer ist sicher Joker.

Der Sportklub traut sich eine Überraschung zu. „Wir haben aus vier Spielen im Frühjahr zehn Punkte geholt“, spricht aus Kapitän Philip Dimov Zuversicht. In einem Derby ist eben immer alles möglich. Das gilt für alle Ligen der Welt . . .

Wir haben im Frühjahr aus vier Spielen zehn Punkte geholt. Wir trauen uns auch als Außenseiter etwas zu. Sportklub-Kapitän Philip Dimov über die Ausgangsposition Wir haben die besseren Einzelspieler, sind Erster. Aber Vorsicht ist geboten – der Sportklub ist gefährlich. Vienna-Kapitän Markus Katzer über die Ausgangsposition

INFO: Legendenspiel Sportklub – Vienna ab 16.30 Uhr. Karten an der Alszeile ab 15 Uhr.

Mit diesem Freistoß glich Sasa Pantic im letzten Derby in Döbling den 0:1-Rückstand aus. Das 3:2 gegen den Sportklub ist einer von nur vier DerbyHeimsiegen.