Zidanes Ass gegen den Trainer-Fluch
Seit neun Jahren gewann kein Real-Trainer seinen ersten Clásico – Casemiro soll helfen, das zu ändern
José Mourinho hat es nicht geschafft, Carlo Ancelotti auch nicht. Davor sind auch Juande Ramos und Manuel Pellegrini daran gescheitert, ebenso wie zuletzt Rafael Benitez. Keiner der letzten fünf Trainer von Real Madrid hat es geschafft, seinen ersten Clásico zu gewinnen. Im Gegenteil: Manche erlebten regelrechte Demütigungen. Heute will Zinédine Zidane diesen Fluch brechen.
Als Spieler hat der Franzose an das Nou Camp gute Erinnerungen. Von fünf Partien gewann er zwei, verlor nur eine. Seine Strategie ist aber riskant. „Zizou“setzt auf Ballbesitz, auch gegen Barcelona. Damit ist Real zuletzt gegen den Erzrivalen nicht gut gefahren. Meist war das Mittelfeld der Katalanen zu erdrückend.
Darum setzt Zidane auf eine neue Karte, ein Ass, das bei Rafael Benitez zumeist im Talon blieb. Der Brasilianer Casemiro hat sich unter dem 43-Jährigen zuletzt zum Stammspieler gemausert. Er gibt Real das, was den „Königlichen“beim 0:4Fiasko im Herbst so gefehlt hatte: Kampfkraft und Stabilität im Mittelfeld.
Der Meistertitel ist für Real, mit 10 Punkten Rückstand auf Barça, außer Reichweite. „Wir wissen aber, dass diese Woche, dieses Spiel für Real Madrid und seine Fans dennoch ganz wichtig ist“, meint Casemiro. „Wir werden unsere Herzen und unsere Seelen auf dem Feld lassen“, verspricht der 24-Jährige. Für einige bei Real wäre ein Sieg im Clásico auch schon ein kleiner Meistertitel.