„Sparen ist auch Erziehungssache“
Herr Professor Sutter, Sie führten eine Spar-Studie mit Volksschulkindern durch, wo Mädchen anders als Buben abschneiden.
Tatsächlich mussten sich die Kinder entscheiden, ob sie eine kleinere Belohnung sofort oder eine größere später bekommen. Mehr Mädchen als Buben wollten gleich das Geschenk haben. Sie waren also im Schnitt ungeduldiger.
Kann man verallgemeinern, dass Frauen anders sparen als Männer?
Wissenschaftlich gib gibt es Prof. Dr. Matthias Sutter, Autor von „Die Entdeckung der Geduld“. sehr wenig dazu. Beim Sparen kommt es auf Geduld an und die Fähigkeit, auf einen Impuls für den sofortigen Konsum zu verzichten.
Viele von uns haben aber etwa Hausfrauen von früher im Hinterkopf, die besonders sparsam sein konnten.
Offenbar spielte da das Erleben extremer Unterversorgung mit, wo es in Zeiten der Not darauf ankam, mit sehr wenig auszukommen zu müssen.
Ist das Sparen-Können auch Erziehungssache?
Ja, weil das Vorbild der Eltern auf die Kinder ausstrahlt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass geduldigere Eltern auch geduldigere Kinder haben.
Warum wird derzeit so wenig wie nie gespart?
Derzeit sind aufgrund der niedrigen Zinsen die Anreize zum Sparen sehr gering. Kurzfristig bringt das Konsumverhalten der Wirtschaft einen Vorteil. Langfristig sollte aber auch Geld für spätere Investitionen zurückgelegt werden.