„USA müssen auf uns zukommen“
Rotweißroter Industriekapitän spricht auch beim umstrittenen Handelspakt Klartext
Er ist einer der führenden rotweißroten Industriekapitäne! Und auf die Öko-Technologie von Henn vertrauen weltweit 33 Automobilhersteller. Im Interview mit „Krone“-Umweltredakteur Mark Perry skizziert Martin Ohneberg, Chef der Industriellen-Vereinigung in Vorarlberg, seine Visionen zum umstrittenen US-Handelspakt und für ein neues Österreich.
TTIP steht der Paradeunternehmer zwar nicht negativ gegenüber, verlangt aber doch wesentliche Zugeständnisse der USA. Seit Martin Ohneberg das Unternehmen Anfang 2011 übernommen hat, betrug das durchschnittliche Umsatzwachstum 14,6 Prozent jährlich. Der Mitarbeiterstand konnte parallel dazu verdoppelt werden, und allein 2015 verkaufte Henn weltweit 37,2 Mio. Schnellkupplungen und 28 Verpressautomaten.
Der erfolgreiche Firmenchef aus dem Ländle: „Wir produzieren Schnellkupplungen für fast alle Automobil-Hersteller dieser Welt – von BMW über Chrysler bis zu Ford und Mercedes.“Henn besitzt übrigens mittlerweile weltweit mehr als 120 Patente im Kfz-Bereich. Ohneberg lachend: „Innovation bringt’s. Wir sind reif fürs Buch der Rekorde.“
Beim brandheißen Thema Flüchtlinge ist er „für eine qualifizierte Zuwanderung, wie sie in den USA erfolgt. Wir brauchen Fachkräfte und von der Altersstruktur der Bevölkerung auch junge Menschen.“Der grenzenlosen „Willkommenskultur“steht Ohneberg hingegen skeptisch gegenüber.
Im „Krone“-Interview spricht der Henn-Chef Klar- text zum US-Pakt: „Wir exportieren 99 Prozent unserer Produkte ins Ausland. Da kann und will ich nicht gegen diverse Freihandelsabkommen sein, aber die USA müssen uns bei unseren hohen Standards entgegenkommen. Die Existenz unserer Bauern darf nicht aufs Spiel gesetzt werden.“
Abschließend hat er noch eine Forderung an die Regierung: „Es muss Schluss sein mit der Überregulierung und Überbürokratisierung.“