Grenzüberschreitende Hilfe auch bei Katastrophen
Einigung bei Wiener „Migrations-Gipfel“ Sieben EU- und drei Balkan-Minister starten neue Offensive bei Notfällen:
Grenzenlose Katastrophenhilfe im Notfall! Der vom Heereschef Doskozil in Wien geleitete „MigrationsGipfel“der zentraleuropäischen Verteidigungsminister hat nicht nur mit einem längst fälligen Ultimatum an die EU-Politik geendet, sondern auch eine völlig neue Militäroffensive initiiert: Künftig soll bei Naturkatastrophen über Grenzen hinweg zusammengearbeitet werden.
„Es darf kein zweites Mal mehr passieren, dass ein Staat wie Mazedonien alleingelassen wird!“So unverblümt sprach Minister Hans Peter Doskozil beim CEDC-Kooperationsgipfel von sieben EU-Ländern sowie den Verteidigungschefs der Balkanländer Montenegro, Serbien und Mazedonien Klartext. Wie berichtet, einigten sich am Freitag alle zehn Länder darauf, dass die EU-Außengrenze effizient geschützt werden muss.
Ein gemeinsamer Brief, der auch aufzeigt, dass die europäische Grenzschutzorganisation Frontex heillos überfordert ist und nur die zivil-militärische Zusam- menarbeit zu einer Lösung führen kann, wurde nach Brüssel verschickt.
Genau dafür dankte Mazedoniens Verteidigungsminister Zoran Jolevski Österreich. Nicht nur die Konferenzteilnahme – Deutschland und Griechenland waren ebenso geladen, kamen aber nicht – erfreute den Mazedonier. Im „Krone“Gespräch betonte er, „wie wichtig es ist, dass auch die betroffenen Balkanländer ernst genommen werden“.
Mazedonien übernimmt „Schengen-Aufgabe“
Schließlich seien es auch die Mazedonier, die quasi die Aufgabe übernommen hätten, den Schengenraum zu kontrollieren. „Wir brauchen Unterstützung bei der
Ausrüstung, von Fahrzeugen bis zu Nachtsichtgeräten“, so Jolevski.
„ Es gibt derzeit zwar eine Migrationskrise, aber wir haben auch alltägliche Kernaufgaben, die wir ständig wahrnehmen müssen. Deshalb haben wir eine Offensive gestartet, damit wir bei Katastrophenfällen künftig auch grenzüberschreitend zusammenarbeiten können“, so SPÖ-Minister Doskozil abschließend.
Gestartet wird diese neue, grenzenlose Katastrophenschutz-Kooperation mit gemeinsamen Übungen und militärischen Schulungen. Das neue Segment der internationalen Katastrophenhil- fe könne in Zeiten des globalen Terrorismus zudem dem rascheren und besseren Aufbau von persönlichen Kontakten dienen.